Dekanatsreform für eine „bestmögliche Seelsorge“ vor Ort

Haupt- und Ehrenamtliche übernehmen auf mittlerer Ebene gemeinsam Verantwortung. Neue Dekane stehen fest / Dienstantritt zum Jahreswechsel
München, 8. Dezember 2023. Eine stärkere mittlere Ebene, die Seelsorge vor Ort fördert und vernetzt, will die Erzdiözese München und Freising mit der Dekanatsreform schaffen, die zum 1. Januar 2024 in Kraft tritt. Ziel ist die „bestmögliche Seelsorge in den Pfarreien und den weiteren Orten und Räumen pastoralen Handelns“, wie es im Dekanatsstatut festgelegt ist, das den Rahmen für die neue Struktur und Arbeitsweise definiert. Die aktuell 40 Dekanate der Erzdiözese werden dazu in künftig 18 neu strukturiert. Die Dekane als Leiter der Dekanate werden Personalverantwortung übernehmen und von einem Dekanatsteam unterstützt, in dem Hauptamtliche wie auch eine ehrenamtliche Vertretung aus dem Dekanatsrat gleichberechtigt mitwirken. Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, wird die neuen Dekane bei einer Vesper am Sonntag, 7. Januar, um 17.00 Uhr im Münchner Liebfrauen Dom in ihr Amt einführen.
 
Die neue Struktur ist Ergebnis eines intensiven Austauschs zwischen dem Erzbischöflichen Ordinariat München, den Bischofsvikaren für die Seelsorgsregionen der Erzdiözese und den beteiligten haupt- und ehrenamtlichen Gremien auf Diözesan- und Dekanatsebene. Gemeinsam haben sie das Anliegen, kirchliches Leben vor Ort zukunftsfähig zu gestalten unter sich verändernden Rahmenbedingungen wie dem Rückgang personeller und finanzieller Ressourcen sowie der Kirchenmitgliederzahl – auch um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken. Dabei spielen der Blick über die Grenzen der eigenen Pfarrei oder des Pfarrverbandes hinaus und ein vernetztes Handeln eine zentrale Rolle.
 
Mit der Reform will die Erzdiözese zudem eine mittlere Führungsebene einrichten, die näher an der konkreten Situation und den Mitarbeitenden vor Ort ist. Der Dekan wird dazu Dienstvorgesetzter für die Leitungen der Seelsorgeeinheiten und gemeinsam mit der Fachabteilung des Ordinariats auch für die Leitungen der Jugend-, Senioren- sowie Krankenpastoral, die so genannten Themenfeldverantwortlichen. Aufgrund dieser neuen Verantwortlichkeit werden die Dekane künftig nicht mehr gewählt, sondern durch den Erzbischof ernannt. Die pastoralen Mitarbeitenden und die Laienräte auf Dekanatsebene waren eingeladen, Kandidatenvorschläge einzureichen, die dem Erzbischof vorgelegt wurden. Die Namen der neuen Dekane sind unten aufgelistet. Die bisherigen Dekane bleiben noch bis zum 31. Dezember 2023 im Amt.
 
In den künftigen Dekanatsteams übernehmen Haupt- und Ehrenamtliche gemeinsam Leitungsverantwortung. Die Dekanatsteams bestehen aus dem Dekan als Leiter, dem Dekanstellvertreter und dem oder der Dekanatsbeauftragten, die von der Dekanatskonferenz gewählt werden, in der die Mitarbeitenden im Dekanat zusammenkommen. Außerdem sind ein oder eine fest angestellte Dekanatsreferent oder -referentin sowie die Themenfeldverantwortlichen Mitglieder des Teams. Die Vertretung des Dekanatsrats wird durch den Dekanatsratsvorsitzenden oder die Dekanatsratsvorsitzende benannt. Eine Sekretariatskraft unterstützt das Team.
 
Die Amtszeit des Dekans, des Dekanstellvertreters und der oder des Dekanatsbeauftragten beträgt sechs Jahre, eine Wiederernennung beziehungsweise Wiederwahl ist möglich. Für die sich nun intensiver gestaltenden Aufgaben des Dekans ist eine halbe Stelle eingeplant; für die Dekanatsbeauftragten sind bis zu 7,5 Wochenstunden vorgesehen und für die Dekanatsreferenten ebenfalls eine halbe Stelle.
 
Der Zuschnitt der neuen Dekanate in den Seelsorgsregionen Nord und Süd der Erzdiözese verläuft weitgehend angelehnt an die Landkreisgrenzen. An diesen richten sich bereits auch andere kirchliche und nicht-kirchliche Kooperationspartner für die Seelsorge wie etwa die Caritaszentren oder die Kreisbildungswerke, aber auch die Kommunen aus. In der Seelsorgsregion München wurden geografische Gegebenheiten und die städtische Infrastruktur berücksichtigt. In einigen flächenmäßig großen Landkreisen ist die Möglichkeit vorgesehen, für einen effektiveren Austausch Unterstrukturen zu bilden, etwa für die Konferenzen im Dekanat. Die Grenzen der Pfarrverbände und Einzelpfarreien werden durch die Reform nicht verändert.
 
Die neuen Dekanatsstrukturen werden im Rahmen einer Übergangsphase in den nächsten Monaten sukzessive aufgebaut. Damit soll genug Zeit bleiben, um die Verantwortlichen in ihre neuen Ämter und Funktionen einzuführen, Mitarbeitende für die Dekanatsteams zu gewinnen und erste Erkenntnisse aus der Praxis in die neu zu definierenden Prozesse mit aufzunehmen. Es werden auch neue Dekanatssitze als Arbeits- und Sitzungsorte für die Dekanatsteams sowie als dauerhafte Anlaufstelle eingerichtet.
 
Die Erzdiözese und der Diözesanrat der Katholiken beraten derzeit gemeinsam, wie die Struktur der Laienräte künftig auf Dekanats- und Diözesanebene gestaltet sein wird. Die aktuellen Dekanatsräte und Kreiskatholikenräte bleiben aber bis zum Ende ihrer Amtsperiode 2026 in ihrer derzeitigen Form bestehen. Für die Übergangszeit wählen die Vorsitzenden der bestehenden Dekanatsräte aus ihrem Kreis einen Vertreter oder eine Vertreterin in die neuen Dekanatsteams. (kbr)
 
 
Die neuen Dekanate werden ab 1. Januar 2024 geleitet von:
 
1.     Dekanat Bad Tölz-Wolfratshausen:
Pfarrer Thomas Neuberger
Leiter des Pfarrverbands Dietramszell und bis 01.01.2024 Pfarradministrator der Pfarrei Sachsenkam-St. Andreas, aktuell Dekan des Dekanats Bad Tölz und stellvertretender Landkreisdekan für den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
 
2.     Dekanat Berchtesgadener Land:
Pfarrer Markus Moderegger
Leiter der Stadtkirche Bad Reichenhall, aktuell Dekanstellvertreter des Dekanats Berchtesgaden
 
3.     Dekanat Dachau:
Pfarrer Peter Dietz
Leiter des Pfarrverbands Petershausen-Vierkirchen-Weichs, aktuell Dekan des Dekanats Indersdorf und stellvertretender Landkreisdekan für den Landkreis Dachau
 
4.     Dekanat Ebersberg:
Pfarrer Josef Riedl
Leiter der Pfarrei Ebersberg-St. Sebastian und des Pfarrverbands Steinhöring sowie Pfarradministrator der Pfarreien Kirchseeon-St. Joseph und Zorneding-St. Martin,
aktuell Dekan des Dekanats Ebersberg und Landkreisdekan für den Landkreis Ebersberg
 
 5.     Dekanat Erding:
Pfarrer Martin Ringhof
Leiter des Pfarrverbands St. Wolfgang
 
6.     Dekanat Freising:
Pfarrer Domkapitular Daniel Reichel
Leiter der Pfarrverbände St. Korbinian und Neustift,
Pfarradministrator von Freising-Lerchenfeld-St. Lantpert
 
7.     Dekanat Fürstenfeldbruck:
Pfarrer Tobias Rother
aktuell Leiter des Pfarrverbands Velden, ab 1.01.2024 Leiter der Pfarrei Gröbenzell-St. Johann Baptist, aktuell Dekan des Dekanats Geisenhausen und stellvertretender Landkreisdekan des Landkreises Landshut
 
8.     Dekanat Landshut:
Pfarrer Alexander Blei
Leiter des Pfarrverbands Achdorf-Kumhausen,
aktuell Dekan des Dekanats Landshut und Landkreisdekan des Landkreises Landshut
 
9.     Dekanat Miesbach:
Pfarrer Michael Mannhardt
Leiter der Pfarrverbände Miesbach und Hausham-Agatharied,
aktuell Dekan des Dekanats Miesbach und Landkreisdekan für den Landkreis Miesbach
 
10.  Dekanat Mühldorf:
Pfarrer Klaus Vogl
Leiter der Stadtkirche Mühldorf
 
11.  Dekanat München-Mitte:
Pfarrer David Theil
Leiter des Pfarrverbands Altschwabing, aktuell Dekan des Dekanats München-Innenstadt
 
12.  Dekanat München-Nordost:
Pfarrer Björn Wagner
Leiter des Pfarrverbands Trudering-St. Augustinus und St. Franz Xaver und Pfarradministrator der Pfarrei München-Christi Himmelfahrt, aktuell Dekan des Dekanats München-Trudering
 
13.  Dekanat München-Südost:
Pfarrer Monsignore Engelbert Dirnberger
Leiter des Pfarrverbands Obergiesing, aktuell Dekan des Dekanats München-Giesing
 
14.  Dekanat München-Südwest:
Pfarrer Franz Freiherr von Lüninck
Leiter der Pfarrei Gilching-St. Sebastian, aktuell Dekan des Dekanats München-Pasing
 
15.  Dekanat München-Nordwest:
Pfarrer Ulrich Kampe
Leiter des Pfarrverbands Oberschleißheim,
aktuell Dekanstellvertreter des Dekanats München-Feldmoching
 
16.  Dekanat Rosenheim:
Pfarrer Domkapitular Monsignore Thomas Schlichting
Leiter der aktuellen Stadtteilkirchen Rosenheim-Inn und Rosenheim-Am Wasen und künftigen Stadtkirche Rosenheim
 
17.  Dekanat Traunstein:
Pfarrer Dr. Florian Schomers
Leiter der Pfarrverbände Seeon und Trostberg und Pfarradministrator der Pfarrei Baumburg-St. Margareta, aktuell Dekan des Dekanats Baumburg
 
18.  Dekanat Werdenfels-Rottenbuch:
Pfarrer Albert Hack
aktuell Leiter des Pfarrverbands Bergkirchen-Schwabhausen,
ab 01.01.2024 Leiter des Pfarrverbands Oberammergau
 
 
Hinweise:
Die künftigen Dekane stehen ab Dienstag, 12. Dezember, für Interviews zur Verfügung. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Pressestelle unter Telefon 089/2137-1263 oder per E-Mail an pressestelle@erzbistum-muenchen.de.
 
Nähere Informationen zur Dekanatsreform inklusive Kartenmaterial und Dokumente zum Download sind im Internet unter www.erzbistum-muenchen.de/dekanatsreform2024 verfügbar.