München, 28. September 2023. Mit einer Doppelausstellung widmet sich das Diözesanmuseum Freising der Figur des Heiligen Franziskus von Assisi und dem Werk der deutsch-amerikanischen Künstlerin Kiki Smith. Deren für das Diözesanmuseum auf dem
Freisinger Domberg gestaltete Kapellenskulptur „Mary’s Mantle“ segnet der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, am
Samstag, 7. Oktober, um 15 Uhr. Im Anschluss eröffnet um
16 Uhr der Generalvikar der Erzdiözese, Christoph Klingan, die beiden Sonderausstellungen „San Francesco. Der Heilige aus Assisi“ und „Kiki Smith: Empathy“.
Franziskus fasziniert und provoziert die Menschen bis heute in seiner konsequenten Christusnachfolge und mit seinem radikalen Armutsideal. Während er viele Künstler zu großen Werken inspirierte, wirkte seine Bewegung für die Kirche oft wie ein Stachel im Fleisch. Auf diese Provokation reagierten Kirche und Gesellschaft, indem sie über die Jahrhunderte ganz unterschiedliche Aspekte seiner Person in den Vordergrund stellten: Franziskus avancierte vom Revoluzzer zum kirchenkonformen Asketen, vom Romanhelden zum ersten „Ökoapostel“. Seine große Wandlungsfähigkeit ließ ihn zur perfekten Integrationsfigur werden, was sich auch in der Kunst spiegelt. Die Ausstellung versammelt herausragende Werke zu einem der meistverehrten Heiligen der katholischen Kirche, früheste Franziskus-Darstellungen aus dem 13. Jahrhundert wie beispielsweise die berühmte Franziskustafel aus Pescia, die erstmals außerhalb Italiens zu sehen ist, daneben Werke von Tizian über Caravaggio oder Orazio Gentileschi bis hin zu zeitgenössischen Interpretationen in Film, Literatur und Frömmigkeit. So stellt die Ausstellung angesichts aktueller kirchen- und gesellschaftspolitischer Krisen auch die provokante Frage: Brauchen wir und braucht insbesondere die Kirche heute wieder eine solche Leitfigur?
„Kiki Smith: Empathy“ zeigt Werke der 1954 in Nürnberg geborenen und in New Jersey aufgewachsenen Künstlerin aus den vergangenen beiden Jahrzehnten, darunter Skulpturen, Malerei, Zeichnungen, Kupferdrucke und Collagen, Fotografien und Tapisserien. Mit der vier mal vier Meter großen, acht Meter hohen begehbaren Raumskulptur „Mary’s Mantle“ ist nach Berlinde De Bruyckeres „Arcangelo“ und James Turrells „A Chapel for Luke“ das dritte große zeitgenössische Kunstwerk für das Diözesanmuseum Freising nach dessen Wiederöffnung im Herbst 2022 entstanden. „Mary’s Mantle“ ist der Schutzmantelmadonna gewidmet, zur Ausstattung der Kapellenskulptur zählt unter anderem ein von der Künstlerin gestaltetes und von der Mayer’schen Hofkunstanstalt München gefertigtes Glasfenster. Der Bau ist aus recycelten Kirchenbibern aufgemauert, Dachziegeln, die von der alten Ruhpoldinger Pfarrkirche stammen.
Medienvertreter können sich vorab ein Bild von den beiden Sonderausstellungen und der Kapellenskulptur „Mary’s Mantle“ machen bei einem
Pressetermin mit Rundgang durch die Ausstellungen im Diözesanmuseum in Freising, Domberg 21, am Donnerstag, 5. Oktober, um 11 Uhr. Die Künstlerin Kiki Smith wird ihr Werk erläutern, Christoph Kürzeder, Direktor des Diözesanmuseums Freising, informiert und führt durch die Ausstellungen.
Das Diözesanmuseum Freising zählt mit seiner reichhaltigen und bedeutenden Sammlung von Objekten der christlichen Kunst- und Kulturgeschichte zu den weltweit größten religionsgeschichtlichen Museen. Im Herbst vergangenen Jahres war es nach Umbau und umfassender Sanierung wiedereröffnet worden. (ck)
Hinweis:
Journalistinnen und Journalisten werden gebeten, sich zum Pressegespräch anzumelden per E-Mail an
pressestelle@erzbistum-muenchen.de oder unter Telefon 089/2137-1263. Auch eine Teilnahme an der Segnung der Kapellenskulptur und der Eröffnung der Ausstellungen ist für Journalistinnen und Journalisten nach Anmeldung bei der Pressestelle möglich. „San Francesco. Der Heilige aus Assisi“ und „Kiki Smith: Empathy“ sind von 8. Oktober 2023 bis 7. Januar 2024 täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.