„Ein Pilger, unterwegs mit einem lebendigen Zeugnis“

Münchner Weihbischof Engelbert Siebler bei Vesper und festlicher Begegnung verabschiedet
Siebler
E. Siebler (Mitte) mit E. Dirnberger (li.) und C. Huber (re.)
München, 4. November 2012. Der ehemalige Münchner Weihbischof Engelbert Siebler ist am Sonntag, 4. November, im vollbesetzten Münchner Liebfrauendom bei einer feierlichen Vesper mit dem Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, Kardinal Friedrich Wetter und den Weihbischöfen Wolfgang Bischof und Bernhard Haßlberger aus seinem aktiven Dienst als Bischofsvikar verabschiedet worden. Kardinal Marx würdigte Siebler als einen „Pilger“ und damit als einen „Mensch von heute, unterwegs mit einer großen Hoffnung und einem lebendigen Zeugnis, mit der Überzeugung, dass der Glaube an Jesus Christus auch heute den Menschen gesagt werden muss“. Daneben hob Kardinal Marx Weihbischof Sieblers Wirken an Schulen und in der Jugendarbeit hervor, das „sein Herz berührt und ihn immer wieder anspornt“, sowie seine „unermüdliche Arbeit, bei den Pfarreien zu sein, zu diskutieren, zu sprechen, sich auszutauschen, die Priester zu begleiten“. Das alles habe er geleistet in seiner „unverwechselbaren Art, mit der lebendigen Hoffnung auf das unzerstörbare Erbe, aber mit der Bereitschaft, den Weg der Menschen mitzugehen“. Kardinal Marx dankte Siebler auch dafür, „dass er weiter im Rahmen seiner Möglichkeiten Dienst tun wird, in den Pfarreien firmen wird, Gottesdienste halten wird“.

Bei der anschließenden Begegnung im Kardinal-Wendel-Haus mit etwa 120 kirchlichen, gesellschaftlichen und politischen Vertretern aus allen Bereichen von Sieblers ehemaligem Wirken unterstrich Marx nochmals die große „Bandbreite seines Wirkens in der Stadt“, von den Heiligabend-Feiern für Obdachlose über sein Engagement für die Integration etwa mit dem Gottesdienst der Nationen oder dem Kreuzweg der Völker bis hin zu seiner intensiven Arbeit mit den Pfarreien. Damit sei Weihbischof Siebler „ein zuversichtlicher Glaubenszeuge für die künftigen Generationen“.

Unter den geladenen Gästen im Kardinal-Wendel-Haus waren neben zahlreichen Vertretern der Erzdiözese München und Freising unter anderem auch die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, die Zweite Bürgermeisterin der Stadt München, Christine Strobl, die Landrätin des Landkreises München, Johanna Rumschöttel, und die Stadtdekanin des Evangelisch-Lutherischen Dekanats München, Barbara Kittelberger.

Siebler reichte nach Vollendung seines 75. Lebensjahrs im Mai 2012 sein Rücktrittsgesuch ein, das Ende Juli von Papst Benedikt XVI. angenommen worden ist. Im Jahr 1937 in München geboren, wurde Engelbert Siebler nach dem Studium der Theologie und Germanistik an der Universität München 1963 von Weihbischof Johannes Neuhäusler zum Priester geweiht. Von 1966 bis 1985 war er am Erzbischöflichen Studienseminar St. Michael in Traunstein tätig, zunächst als Präfekt, seit 1976 als Direktor. Leidenschaftlich gerne war Siebler Religionslehrer an den Gymnasien in Traunstein, Traunreut und Bad Reichenhall.

1985 berief ihn Kardinal Friedrich Wetter als Schulreferent in das Erzbischöfliche Ordinariat München, bevor er 1986 von Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof von Tela und zum Weihbischof ernannt wurde. Von Kardinal Friedrich Wetter am 20. April zum Bischof geweiht wurde er Bischofsvikar für die Seelsorgsregion München der Erzdiözese München und Freising. Auch auf Ebene der Deutschen Bischofskonferenz bekleidete Siebler wichtige Aufgaben. So leitete er von 2001 bis 2006 die Kommission Schule und Bildung. Für seine Verdienste wurden ihm das Bundesverdienstkreuz und der Bayerische Verdienstorden verliehen. (ck)


Weihbischof em. Engelbert Siebler (Mitte) mit den Domvikaren Engelbert Dirnberger (li.) und Christoph Huber (re.).