Erzdiözese hilft ukrainischen Geflüchteten mit 600.000 Euro

Mittel fließen in Integrationsberatung, Ehrenamtskoordination und Wohnraumvermittlung Generalvikar Klingan: „Wir wollen ein tragfähiges und dauerhaftes Netzwerk der Hilfe knüpfen“
München, 6. Juli 2022. Die Erzdiözese München und Freising stellt weitere finanzielle Mittel in Höhe von rund 600.000 Euro für die Unterstützung von Geflüchteten aus der Ukraine bereit. Die Gelder sollen vor allem in die Migrations- und Integrationsberatung fließen, in die Koordination von ehrenamtlichem Engagement sowie in die Vermittlung von Wohnraum. „Wir kommen damit unserer Zusage nach, die Menschen aus der Ukraine auch langfristig dort zu unterstützen, wo Solidarität am nötigsten ist“, betont der Generalvikar der Erzdiözese München und Freising, Christoph Klingan: „Viele ukrainische Geflüchtete stehen aktuell vor der großen Herausforderung, sich in Deutschland ein neues Leben aufzubauen, Arbeit zu finden, eine Bleibe, Betreuung für ihre Kinder. Gleichzeitig wissen sie nicht, ob und wann sie in ihre Heimat zurückkehren können. In dieser Situation wollen wir die Menschen durch Beratung und ehrenamtliche Unterstützung bestmöglich begleiten.“
 
Die rund 600.000 Euro werden durch die Aufstockung des diözesanen Flüchtlingsfonds dem diözesanen Caritasverband zur Verfügung gestellt, der als Träger vieler Unterstützungsangebote für Geflüchtete fungiert. 315.000 Euro sind für die Migrations- und Integrationsberatung bestimmt; sie werden als Eigenmittel für mehr als 15 neue Stellen für Beratungskräfte verwendet, die von staatlicher Seite geschaffen werden. Mit 200.000 Euro wird weiteres Personal finanziert, das Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit unterstützt und begleitet. 80.000 Euro fließen in eine Stelle, die sich um die Vermittlung von Wohnraum kümmert und sowohl für Angebote von Institutionen als auch für Angebote von Privatpersonen zuständig ist. Weitere 9.000 Euro sind für ein Projekt der „Akademie der Nationen“ des Caritasverbandes bestimmt, das neben Deutschkursen und Orientierungshilfen zum deutschen Arbeitsmarkt auch pädagogische Angebote und schulische Hilfen für ukrainische Kinder umfasst.
 
„Das kirchliche Engagement ist ungebrochen“, berichtet Klingan: „Unsere Pfarreien und Institutionen stehen weiterhin an der Seite der Menschen aus der Ukraine. Gleichzeitig unterstützen sie auch Geflüchtete aus anderen Ländern und Menschen, die schon vor längerer Zeit nach Deutschland gekommen sind.“ Die neu bereitgestellten Gelder kämen allen Geflüchteten zugute, egal, ob sie aus der Ukraine oder aus anderen Regionen gekommen seien, betont Klingan: „Es geht uns um eine weitere Professionalisierung der Hilfe, um ein sinnvolles Ineinandergreifen ehrenamtlichen und beruflichen Engagements. Wir wollen ein tragfähiges und dauerhaftes Netzwerk der Hilfe für Geflüchtete knüpfen.“ Nähere Informationen zum Engagement der Erzdiözese und des Caritasverbandes für Menschen aus der Ukraine sind auf einer Themenseite zu finden unter www.erzbistum-muenchen.de/frieden-ukraine.
 
Bereits im März, unmittelbar nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine, hatten die Erzdiözese und der diözesane Caritasverband schnell und unbürokratisch geholfen: Zahlreiche Pfarreien, Einrichtungen und Klöster stellten Wohnraum zur Verfügung, der Caritasverband baute innerhalb weniger Tage einen Infopoint am Hauptbahnhof auf, um die ankommenden Menschen zu empfangen. Die Erzdiözese gab rund 450.000 Euro für Hilfen in der Ukraine und den Nachbarländern frei. Die schnelle Hilfe wurde auch möglich, weil die Erzdiözese und der Caritasverband auf bestehende Strukturen und Kompetenzen zurückgreifen konnten: Das Engagement für Geflüchtete und die Unterstützung bei der Integration sind ein wichtiges kirchliches Handlungsfeld. Regulär stellt die Erzdiözese dafür jährlich mehr als 5 Millionen Euro in einem Flüchtlingsfonds zur Verfügung. (bs)