Erzdiözese unterstützt zahlreiche Projekte für Flüchtlinge

Sachmittel, Koordination der ehrenamtlichen Arbeit, Bildung und Betreuung
Unterstützungsportal Flucht und Asyl
München, 13. August 2015. Mit ihrem Sonderbudget für Flüchtlingshilfe in Höhe von fünf Millionen Euro unterstützt die Erzdiözese München und Freising eine Vielzahl von Initiativen. Allein für konkrete Hilfen und Sachmittel sind bis Juli 190 Anträgen von kirchlichen Stellen, davon 80 von Pfarreien, eingegangen. „Die Nachfrage nach Zuschüssen ist sehr groß“, berichtet Martin Schopp, der als Abteilungsleiter für Diakonische Aufgaben im Erzbischöflichen Ordinariat den Sonderetat verwaltet. Bewilligt wurden zum Beispiel Schwimmkurse, Anträge für Sportausstattung, die Kosten für eine Nähstube für Flüchtlinge, die Anschaffung von Musikinstrumenten, aber auch die Finanzierung von Ausflügen.
 
In Ottobrunn zum Beispiel spielen Flüchtlinge, ausgestattet mit Mitteln aus dem Sonderbudget, in der Fußballmannschaft „Ramasuri“ (Altbayerisch für „großes Durcheinander“). Das von der Ehrenamtlichen Brigitte Barthmann ins Leben gerufene und betreute Team spielt regelmäßig gegen Mannschaften aus der Region. Im Münchner Stadtteil Trudering haben Ehrenamtliche schon mehr als 45 Fahrräder gesammelt und zusammen mit den Asylsuchenden instandgesetzt. Fast schon nebenher lernen diese dabei Deutsch, manche erstmals Fahrradfahren, anderen werden die Verkehrsregeln vermittelt. Und sonntags unternehmen die Helfer mit den Flüchtlingen oft Radtouren.
 
Da die Arbeit ohne die Hilfe von Ehrenamtlichen gar nicht bewerkstelligt werden könnte, wurden zusammen mit der Caritas Koordinationsstellen geschaffen. Neun solcher Ehrenamtskoordinatoren gibt es inzwischen, „und es werden mit Sicherheit noch mehr werden“, ist Wilhelm Dräxler, Referent für Arbeits- und Migrationsprojekte beim Diözesanen Caritasverband überzeugt.
 
Zudem wird versucht, die Flüchtlinge in Arbeit zu bringen. Finanziert und vermittelt werden über den Sonderfonds zum Beispiel berufsspezifische Sprachkurse, die teilweise mit Arbeitstrainings kombiniert werden, Praktika und Lehren, etwa zum Schreiner. Da für viele Jobs ein Führerschein Voraussetzung ist, können Flüchtlinge mit Mitteln des Sonderetats auch eine Fahrerlaubnis erwerben beziehungsweise ausländische Führerscheine umschreiben lassen.
 
Generell ist die Vermittlung von Bildung sowie interkultureller und interreligiöser Kompetenz ein wichtiges Anliegen der Erzdiözese – für Asylsuchende wie Ehrenamtliche. So findet Bildungsarbeit zum Thema Flucht und Asyl ebenso statt wie Schulungen zum Umgang mit traumatisierten Menschen. In der Erstaufnahmeeinrichtung in der Münchner Bayernkaserne zum Beispiel soll ein Frauencafé auch eine Anlaufstelle für Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution sein. Diese Einrichtung wird nach Angaben von Monika Cissek-Evans von der Fachberatungsstelle Jadwiga „unglaublich gut angenommen“. In lockerer Atmosphäre gelinge es, erste Kontakte zu den Frauen zu knüpfen, diese zu informieren, aber auch präventiv über Menschenhandel und Zwangsprostitution aufzuklären und nicht zuletzt das Selbstbewusstsein der Frauen zu stärken und ihnen therapeutische Hilfe zu vermitteln. (uq)
 
Hinweise:
Die Pressestelle vermittelt gerne Kontakte zu Initiativen und Projekten auch in den Regionen. Unter www.erzbistum-muenchen.de/asyl-flucht finden sich alle Informationen zu dem Thema.