Gesprächsforum für Betroffene im Traunsteiner Studienseminar St. Michael

Aufarbeitung von Vorwürfen „schwarzer Pädagogik“ bis Mitte der 1980er Jahre
München, 21. September 2020. Nach dem Bekanntwerden von Vorwürfen physischer und psychischer Gewalt und Missbrauchs im Traunsteiner Studienseminar St. Michael bis Mitte der 1980er Jahre hat die Erzdiözese ehemaligen Seminaristen ein Gesprächsforum angeboten.
 
Die Veranstaltung sollte vor allem dem Zuhören und der Aufklärung sowie einer offenen und differenzierten Aufarbeitung der Vergangenheit dienen. Den Betroffenen ging es darum, Vertrauen aufzubauen, die Erfahrungen der anderen kennenzulernen, für die eigenen Erlebnisse Platz zu finden und Vernetzung zu ermöglichen. Auf Wunsch der Betroffenen wurde das Gespräch von Robert Köhler vom Verein Ettaler Misshandlungs- und Missbrauchsopfer moderiert. Die Betroffenen konnten sich in einem vertraulichen Rahmen austauschen.
 
„Für uns als Studienseminar St. Michael steht eine wertschätzende und die Entwicklung stärkende Pädagogik an erster Stelle“, bekräftigt der derzeitige Direktor des Studienseminars Wolfgang Dinglreiter, der die Teilnehmer des Gesprächsforums vor Ort begrüßte: „Umso mehr müssen wir uns auch den dunklen Kapiteln in der Geschichte unseres Hauses stellen und allen, die ihre Lebensphase im Studienseminar als bedrückende und belastende Zeit erlebt und erlitten haben, die notwendige Aufmerksamkeit schenken.“ Auf Grundlage dieses ersten Gesprächsforums wird mit der Gruppe entwickelt, welche weiteren Schritte der Aufarbeitung sinnvoll und nötig seien.
 
Weitere Betroffene können unter kontakt@aufarbeitung-seminar-traunstein.de direkt Kontakt zu der Gruppe aufnehmen. (ck)