„Hoffnung deutlich werden lassen“ angesichts des Todes

Kardinal Marx ruft Christen dazu auf, den Glauben an die Auferstehung zu bezeugen
München, 2. November 2017. Kardinal Reinhard Marx hat Christen dazu aufgerufen, angesichts von Sterben und Tod ihren Glauben an die Auferstehung zu bezeugen. In der Trauerkultur tue sich vieles, „was uns als gläubigen Christen eher als eine bedauerliche Veränderung erscheint“, sagte der Erzbischof von München und Freising am Abend des Allerseelentages, Donnerstag, 2. November, im Münchner Liebfrauendom: „Wir müssen versuchen, unsere Hoffnung inmitten dieser Veränderungen deutlich werden zu lassen.“
 
Oft sei beispielsweise der Wunsch spürbar, „vor allem Rückblick auf das Leben zu halten, aber nicht mehr Ausblick auf das, was kommt“. Dabei sei die Predigt bei der Trauerfeier eigentlich „nicht eine Würdigung des Toten, eine Erzählung seines Lebens, sondern die Verkündigung von Tod und Auferstehung Jesu als Fundament unserer Hoffnung“. Für viele Menschen scheine jedoch „dieser Ausblick wie versperrt zu sein“, beklagte Kardinal Marx: „Aber wir selbst tragen vielleicht auch Mitverantwortung.“ Zu viele Bilder und Worte über das Leben nach dem Tod führten, ebenso wie zu wenige, in die Skepsis und den Zweifel.
 
Letztlich bleibe „ein einziges großes Bild“, das von Jesus von Nazareth, sagte der Erzbischof: „Wir werden dort sein, wo er ist. Das ist meine Hoffnung!“ Der Blick auf Jesus Christus sei „unsere einzige Möglichkeit, der Macht des Todes in die Augen zu sehen“. Das Allerheiligenfest und der Allerseelentag sollten deshalb Ermutigung sein, „unsere Verkündigung und unsere Liturgie, auch unsere Volksfrömmigkeit und unsere Traditionen, immer wieder zu konzentrieren auf diesen Punkt, der trägt“.
 
Kardinal Reinhard Marx feierte den Gottesdienst im Gedenken an die verstorbenen Bischöfe und Erzbischöfe des alten Bistums Freising und der Erzdiözese München und Freising. Das Fest Allerseelen ist dem Gedächtnis aller Verstorbenen gewidmet, während am Hochfest Allerheiligen aller Menschen gedacht wird, die in der Kirche als Heilige verehrt werden. (gob)