Kalligraphie als Brücke zwischen Orient und Okzident

Ausstellung „Gott ist schön“ will Dialog der Religionen ermöglichen
Kalligraphie von Shadid Alam
Kalligraphie von Shadid Alam
München, 4. Oktober 2021. Über die Ästhetik der arabischen Schrift will die Ausstellung „Gott ist schön“ in der ehemaligen Karmeliterkirche (Karmeliterstraße 1) in München zu einem interkulturellen wie interreligiösen Dialog anregen. Den Schwerpunkt bilden kalligraphisch gestaltete Texte aus Thora, Neuem Testament und Koran auf großen Holztafeln, die zu einer Auseinandersetzung mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den heiligen Texten der drei abrahamitischen Religionen einladen. Kalligraphisch-bildnerisch umgesetzte Texte von großen Dichtern und Mystikern wie Goethe, Rilke, Hölderlin und Mansur Halladsch in arabischer Übersetzung und auch in Originalschrift stellen ein weiteres wesentliches Element der Schau dar. Sie sind Zeugnisse einer langen Geschichte der kulturellen Begegnung von Orient und Okzident und eine Inspiration, dieses Gespräch auch in unseren Tagen fortzuführen.
 
Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag, 10. Oktober, um 18 Uhr von Weihbischof Bernhard Haßlberger in Anwesenheit des Kalligraphie-Künstlers Shahid Alam, der die Arbeiten gestaltet hat, mit einer kalligraphisch-musikalischen Performance und einem Vortrag des emeritierten Tübinger Professors für Theologie der Kultur und des interreligiösen Dialogs, Karl-Josef Kuschel. Wer sich selbst in der Kunst der Kalligraphie versuchen will, kann dies bei Workshops mit Shahid Alam am Dienstag, 19. Oktober, Donnerstag, 28. Oktober, und Dienstag, 2. November, jeweils von 18 bis 21 Uhr tun (Unkostenbeitrag 70 Euro). Der Eintritt in die Ausstellung ist frei. Geöffnet ist bis 3. November mittwochs bis sonntags von 12 bis 18 Uhr. Führungen etwa für Schulklassen oder Jugendgruppen sind nach Absprache auch außerhalb dieser Zeiten möglich.
 
Die Ausstellung ist Teil der Aktionen im Monat der Weltmission im Oktober. Veranstaltet wird sie vom Fachbereich Dialog der Religionen und der Abteilung Weltkirche im Erzbischöflichen Ordinariat München, der Domberg-Akademie und dem internationalen katholischen Missionswerk missio in Kooperation mit dem Münchner Forum für Islam und dem Verein der Freunde Abrahams mit finanzieller Unterstützung der Katholischen Erwachsenenbildung München und Freising.
 
Die missio-Aktion zum Sonntag der Weltmission am 24. Oktober steht in diesem Jahr unter dem Motto „Lasst uns nicht müde werden, das Gute zu tun“ (Gal 6,9). Dazu kommen Bischöfe, Priester, ein Kalif, eine Entwicklungshelferin, die Leiterin eines Ausbildungszentrums, eine Studentin und Musiker aus dem Senegal in das Erzbistum München und Freising, um bei Besuchen von Gottesdiensten, Schulen und Konzerten Einblicke in ihr Leben und ihre Kultur zu geben. Den feierlichen Abschluss bildet ein Festgottesdienst mit dem Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, am 24. Oktober um 10 Uhr im Münchner Liebfrauendom. (uq)
 
 
Hinweis:
Alle Programmpunkte zur Ausstellung lassen sich nachlesen unter: https://domberg-akademie.de/specials/ausstellung-gott-ist-schoen