Kardinal Marx: Corona-Krise als „kreative Pause“ nutzen

Bei Synodalem Weg Heimat und Geborgenheit mit Wagnis und Neugier zusammenbringen
Freising, 21. November 2020. Kardinal Reinhard Marx hat die Kirche dazu aufgerufen, die durch die Corona-Pandemie bedingten Einschränkungen und Unterbrechungen des täglichen Lebens als „kreative Pause“ zu nutzen. „Der Herr wird uns den Weg zeigen, dass wir zu Hause sind bei ihm und uns immer wieder auf den Weg machen“, sagte er in seiner Predigt beim Korbiniansfest am Samstag, 21. November, im Freisinger Mariendom. „Wir müssen Heimat und Geborgenheit zusammenbringen  mit Wagnis, der Neugier auf Neues und Aufbruch.“
 
Vielleicht würden Debatten wie die um die Zukunft der Priester durch die Corona-Pandemie sogar „beschleunigt und bestärkt“, sagte der Erzbischof von München und Freising. „Es gibt keine katholische Kirche ohne Priester – aber wie sieht die Zukunft der Priester aus“, fragte der Kardinal. „Vielleicht werden wir auch Priester haben, die nicht ehelos leben – warum nicht?“
 
Wie beim Synodalen Weg gelte es auch im täglichen Leben eine Ausgewogenheit zwischen den Polen Heimat und Aufbruch zu finden. „Die Pandemie hat uns gezeigt, dass wir aufeinander achten müssen: Wir sind Gemeinschaft in Familie, Schule, am Arbeitsplatz und im großen Gemeinwesen gebunden.“ Diese durch die Pandemie erzwungene „Zurückgeworfenheit auf das eigene Leben ist manchmal schmerzhaft“, diese haben gegenüber der Mobilität, Hektik und Betriebsamkeit des modernen Lebens ein „unfreiwilliges Stoppschild“ gesetzt. „Wir sollten versuchen, diese als kreative Pause zu nutzen.“ Die Feier zu Ehren des Bistumspatrons Korbinian wurde im Internet live aus dem Dom übertragen. (uq)