Predigt von Kardinal Marx zum Patrozinium des Münchner Liebfrauendoms
München, 9. Dezember 2021. Anlässlich des Patronatsfests des Münchner Liebfrauendoms hat Kardinal Reinhard Marx daran erinnert, „dass wir mit dieser Kirche inmitten der Stadt eine Einladung aussprechen an alle Menschen“. Es sei Aufgabe der Seelsorgerinnen und Seelsorger am Dom und in der Innenstadt, „immer wieder zu überlegen, wie kann dieses Gebäude, das wir empfangen haben von unseren Vorfahren, auch heute noch diese große Einladung sein?“ Für jene, die im Dom Gottesdienste feiern wie für alle, die ihn besuchen, „als Erinnerung daran, dass Gott existiert, dass er da ist, uns sucht und auf uns wartet“, sagte der Erzbischof von München und Freising in seiner Predigt am Mittwoch, 8. Dezember.
Das Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria, welches die Katholiken am 8. Dezember feiern, erinnere an die Patronin des Domes als „die große Wegbegleiterin auf der Suche des Menschen nach Gott“, die gleichzeitig helfe, „zu entdecken, wo Gott auf der Suche nach uns ist“, so Marx. Die Gottesmutter stehe dafür, „dass das Wort Fleisch wird in uns, in der Eucharistie, aber auch in unserem Leben“.
Während viele Menschen „mit dem Wort Gott nichts mehr anfangen“ könnten, so Marx, gelte es für Christen zu fragen: „Wie können wir das Geheimnis Gottes neu entdecken?“ ohne „in Schablonen zu verfallen“, die „Gott einmauern in unsere Vorstellungen, unsere Ideen“. Der Dom repräsentiere laut Marx, „dass wir an der Seite der Menschen stehen, die suchen, weil wir selbst Suchende sind“ und er stehe „an der Seite dieser Stadt“. In den Gebeten, die im Liebfrauendom gesprochen werden, sei „Raum für alle Menschen, vor allem für die Schwachen, die Kranken, die Armen, gerade jetzt in dieser Pandemie-Zeit“, so Marx. (hs)