Kardinal Marx: Gemeingeist trotz „Social Distancing“

Gedenken an Menschen in Not in Deutschland und weltweit, vor allem im Flüchtlingslager Moria
München, 13. September 2020. Kardinal Reinhard Marx appelliert trotz des Gebots zum Abstandhalten wegen der Corona-Pandemie an das Gemeinschaftsgefühl der Menschen. „Wir sind eine Gebetsgemeinschaft, da kann ‚Social Distancing‘ nichts daran ändern“, sagte der Erzbischof von München und Freising am Samstagabend, 12. September, in München bei einem Festgottesdienst zu Mariä Namen in der Wallfahrtskirche Maria Ramersdorf. „Es kommt darauf an, immer wieder neu Kraft im Gebet zu finden und Stärkung. Gerade in diesen Zeiten müssen wir auf die Menschen schauen, die in Not sind: in unserem Land und weltweit und Angst haben um ihre Gesundheit und ihren Arbeitsplatz.“
 
Der Erzbischof erinnerte an ein Bild in seiner Kapelle, vor dem er jeden Morgen den Angelus bete. So wie Maria darauf mit offenen Augen Gott anrufe, so „öffnet das Gebet mit offenen Augen unseren Blick für die Endlichkeit und die Gemeinschaft aller: besonders mit den Schwachen, den Elenden in Moria und allen Flüchtlingen“. Der Kardinal ergänzte: „Das Gebet mit offenen Augen zeigt immer wieder: Wir sind sterblich, zerbrechliche Wesen und dass die Schöpfung endlich ist.“
 
„Gott ist Mensch geworden, damit alle Menschen gerettet werden“, unterstrich Marx. „Ich wünsche auch Ihnen, jeden Tag Ihres Lebens zu spüren: Die Muttergottes ist eine Wegbegleiterin Ihres Lebens.“ (uq)