Kardinal Marx: „Ohne Gebet verarmt der Mensch“

Erzbischof weiht generalsaniertes Konventsgebäude von St. Bonifaz
München, 11. Juli 2022. Kardinal Reinhard Marx hat das generalsanierte Konventsgebäude von St. Bonifaz in der Münchner Innenstadt nach fünfjähriger Bauzeit gesegnet. Dies sei ihm eine „große Freude“, sagte der Erzbischof von München und Freising am Montag, 11. Juli, bei einem Festgottesdienst in der Klosterkirche. „Ich bin dankbar, dass das Kloster mitten in der Stadt seine Arbeit tut.“
 
Wie die Kirche insgesamt so hätten sich auch Klöster immer wieder eine Frage zu stellen: „Sind wir noch in Jesus Christus‘ Spur“, so der Kardinal. „Alle Gemeinschaften der Kirche müssen immer Maß nehmen an dieser Gestalt.“ Er wünsche dem Kloster, „dass es ein Ort des Gott Suchens und Gott Findens ist, des Aufbrechens“. Es solle „aufmerksam machen, dass es Gott gibt, dass sich Himmel und Erde berühren und Gottes Existenz bezeugen: Daraus entsteht Hoffnung.“ Marx warnte: „Ohne Gebet verarmt der Mensch, deswegen ist es so wichtig, dass es ein Kloster und die Kirche gibt.“

Ziel der Generalsanierung des Konventsgebäudes war es, das Kloster insbesondere unter der Perspektive des Denkmal- und Brandschutzes grundlegend zu erneuern und instand zu setzen. Die Neuordnung der Räumlichkeiten orientiert sich an der Ursprungskonzeption des Architekten Georg Friedrich Ziebland (1800-1873), den König Ludwig I. mit dem Bau von Basilika und Kloster beauftragt hatte. Die Generalsanierung hat diese für seine Planung charakteristische Durchlässigkeit der Stockwerke und die lichten, hellen Räume wieder zum Vorschein gebracht.

Im Ost-Trakt des Klosters ist nun erstmals in der Geschichte des Klosters ein eigener in sich abgeschlossener Gästebereich entstanden. Die Gästezimmer sind stark nachgefragt, da insbesondere Mönche aus anderen Klöstern sich oft zu Studium, Sprachkursen oder Urlaub in München aufhalten. Ein Teil der Zimmer wird einem interreligiösen Studienkolleg zur Verfügung stehen. (uq)