Kardinal Marx besucht Pfarrverband Garching-Engelsberg

Aufarbeitung von Verletzungen, die Bekanntwerden von Missbrauchsfällen auslöste
München, 14. Juli 2021. Im Rahmen der Aufarbeitung von Verletzungen, die 2010 das Bekanntwerden von Missbrauchsfällen und die neuerliche Auseinandersetzung mit dieser Vergangenheit in dem Pfarrverband Garching-Engelsberg auslöste, besucht Kardinal Reinhard Marx am Samstag, 17. Juli, die oberbayerische Gemeinde Garching an der Alz. Der Erzbischof von München und Freising tauscht sich im geschützten Rahmen mit Vertreterinnen und Vertretern des Pfarrverbands, der Gemeinde und der örtlichen Initiative „Sauerteig“ aus. Im Anschluss informieren Kardinal Marx, Katja Neudecker, Pfarrgemeinderatsvorsitzende Engelsberg, sowie Rosi Mittermeier von der Initiative „Sauerteig“ Medienvertreter in einem
 
 
Pressestatement
am Samstag, 17. Juli, um 18.45 Uhr
im Pfarrheim St. Nikolaus,
Altöttinger Straße 45, 84518 Garching/Alz.
 
                                                 
Bereits im März 2020 trafen Kardinal Marx und die Leitung des Erzbischöflichen Ordinariats eine Gruppe aus dem Pfarrverband Garching-Engelsberg in München, um gemeinsam zu überlegen, wie Verletzungen und Irritationen bei der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit aufgearbeitet werden könnten. Ein daran anschließendes Treffen im Pfarrverband wurde im größeren Rahmen bislang durch die Corona-Schutzmaßnahmen verhindert. Die beiden Leiterinnen der Stabstelle Prävention von sexuellem Missbrauch im Erzbischöflichen Ordinariat führten im Juli 2020 vor Ort weitere Gespräche und vermittelten einen Diplompsychologen, System- und Traumatherapeuten sowie langjährigen Mitarbeiter des KinderschutzZentrums München, der als externer Begleiter seit August 2020 vor Ort zur Verfügung steht.
 
Mit den Gesprächen soll die 2010 in ersten Ansätzen begonnene, noch nicht abgeschlossene Aufarbeitung in der Pfarrei fortgesetzt werden. Im März 2010 bestellte das Erzbischöfliche Ordinariat nach einem neuen Missbrauchsvorwurf gegen einen bis 2008 im heutigen Pfarrverband Garching-Engelsberg tätigen Priester einen Rechtsanwalt als unabhängigen Ombudsmann, an den Missbrauchsfälle gemeldet werden konnten. Zudem schickte das Ordinariat ein sechsköpfiges Krisenteam nach Garching/Alz als Ansprechpartner für Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte, des Weiteren standen Mitarbeiter des Regionalteams der Seelsorgsregion Süd und zwei Mitarbeiter der Gemeindeberatung als Gesprächspartner zur Verfügung. In einer Erklärung am 23. März 2010 bat der emeritierte Erzbischof von München und Freising, Kardinal Friedrich Wetter, um Entschuldigung. 2015 besuchte Kardinal Marx im Rahmen einer Firmung den Pfarrverband und traf sich mit Vertreterinnen und Vertretern des Pfarrgemeinderates zum Gespräch.
 
Die Erzdiözese hat derzeit Kenntnis von drei Betroffenen sexuellen Missbrauchs in Garching/Alz, bei denen es konkrete Hinweise auf Taten in den achtziger und neunziger Jahren durch den in dieser Zeit in der Pfarrei eingesetzten Priester gibt, wie dem Pfarrverband Ende 2020 bestätigt wurde. Der Einsatz dieses Priesters in der Pfarrseelsorge und die mangelnde Information der Gemeinde waren angesichts von dessen Vergangenheit schwere Fehler, für die sich die Erzdiözese bei den Betroffenen und allen Menschen in der Pfarrei entschuldigt. Die Erzdiözese bedauert zutiefst, dass Kinder so zu Betroffenen sexuellen Missbrauchs wurden. (ck)
 
 
                                           
Hinweise:
An dem Pressestatement können Medienvertreter nach vorheriger Anmeldung unter pressestelle@erzbistum-muenchen.de oder Telefon 089/2137-1263 teilnehmen. Bitte beachten Sie, dass Sie vor Ort jeweils eine FFP2- oder medizinische Gesichtsmaske tragen und mindestens 1,5 Meter Abstand zu anderen Personen halten müssen.