Kardinal Marx gratuliert Charlotte Knobloch zum 90. Geburtstag

Dank „für das unerschütterliche Vertrauen in die Kirchen und die christlichen Dialogpartner“
München, 26. Oktober 2022. Kardinal Reinhard Marx gratuliert Charlotte Knobloch, der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde in München und Oberbayern (IKG), zu deren 90. Geburtstag am Samstag, 29. Oktober. In seinem Glückwunschschreiben an die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland würdigt der Erzbischof von München und Freising das jahrzehntelange Engagement Knoblochs für den jüdisch-christlichen Dialog und ihren Einsatz für Versöhnung. „Versöhnung ist ohne Erinnerung und Aufarbeitung der Geschichte nicht möglich“, so Marx, der Knobloch „für das unerschütterliche Vertrauen“ dankt, das sie „in die Kirchen und die christlichen Dialogpartner gesetzt“ habe und immer wieder setze.
 
Marx würdigt den vielfältigen Einsatz der Jubilarin für die IKG. Der Neubau der Synagoge und jüdischen Gemeindezentrums am Münchner St.-Jakobsplatz wäre ohne Knobloch „wohl kaum so möglich gewesen“, so Marx. Die Synagoge sei nun seit Jahren „ein Ort der Begegnung, des Austausches und der lebendigen jüdischen Kultur und Religion“. Knobloch sei „die jüdische Stimme, auf die in Politik und Gesellschaft gehört wird“, schreibt Marx bezugnehmend auf das jahrzehntelange Engagement der IKG-Präsidentin auf Bundesebene, europäischer und weltweiter Ebene. Marx würdigt zudem den Einsatz Knoblochs gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: „Sie erheben unerschrocken die Stimme, wenn antisemitische Ressentiments hoffähig zu werden drohen oder rassistische Strömungen und Parteien erstarken“, schreibt der Münchner Kardinal und fügt hinzu, dies sei leider „zunehmend wieder wichtig“.
 
Kardinal Marx greift eine jüdische Spruchtradition auf und wünscht Präsidentin Knobloch, sie möge 120 Jahre alt werden, „damit Ihr Wirken weiter Segen bringe für die Welt“. (glx)