Kardinal Marx zum Tod von Bundespräsident a. D. Roman Herzog

Bonn, 10. Januar 2017. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat den verstorbenen Bundespräsidenten Roman Herzog als herausragende politische Persönlichkeit und engagierten Christ gewürdigt. „In prägenden Reden hat er die grundlegenden Probleme der Gesellschaft benannt und ist dafür eingetreten, dass Deutschland auch international Verantwortung übernimmt. Roman Herzog war ein ermutigender Mensch, der Hoffnung und Zuversicht vermittelt hat.“

Kardinal Marx betonte, dass neben seinem klugen Handeln und der visionären Sicht auf unser Land besonders seine Rede im Jahr 1997 in Erinnerung geblieben sei, in der er von einem „Ruck“ sprach, der durch Deutschland gehen müsse. „Seine Erwartungen an die Gesellschaft von damals sind heute aktueller denn je, vor allem wenn er davon spricht, dass eine von Ängsten erfüllte Gesellschaft unfähig zu Reformen und damit zur Gestaltung der Zukunft werde.“

Der überzeugte Christ Roman Herzog habe viel für die Kirchen in unserem Land getan. „Ich denke dabei in besonderer Weise an seine langjährige Mitgliedschaft in der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland und seine Mitherausgeberschaft der Wochenzeitung ‚Rheinischer Merkur‘. 1996 hat er Papst Johannes Paul II. bei seinem Besuch in Deutschland begrüßt und begleitet. Gerade auch auf Katholikentagen war er häufig zu Gast. Roman Herzog war ein Mann, der für seine Überzeugungen eingestanden ist“, so Kardinal Marx. (ps)