Kathedrale in Ecuador wird mit Münchner Hilfe wieder aufgebaut

Erzbistum München und Freising beteiligt sich mit 500.000 Euro an den Kosten für Gotteshaus in Portoviejo
Kathedrale Portoviejo, Ecuador
Kathedrale von Portoviejo vor dem Erdbeben. (Foto: Chigliak/Wikimedia Commons)
München, 4. August 2017. Mit einer halben Million Euro beteiligt sich das Erzbistum München und Freising an den Kosten des Wiederaufbaus der Kathedrale im ecuadorianischen Portoviejo, die im April 2016 von einem starken Erdbeben schwer beschädigt worden war. Der Erzbischof von Portoviejo, Lorenzo Voltolini, bat das bayerische Partnerbistum um Unterstützung, um die Hauptkirche des Küstenbistums wieder aufzubauen. Dabei trägt die ecuadorianische Erzdiözese selbst mehr als eine halbe Million US-Dollar, die vorwiegend für die Wiederherstellung der Türme und der Fassade der Kathedrale verwendet wird. Die Mittel aus München sollen insbesondere dafür eingesetzt werden, das Gotteshaus erdbebensicher wiederzuerrichten. Zudem wurden und werden weitere ausländische Spenden eingeworben.
 
Peter Beer, Generalvikar des Erzbischofs von München und Freising, erklärt: „Die Erzdiözese München und Freising ist der ecuadorianischen Kirche seit einem halben Jahrhundert auf vielerlei Weise eng verbunden. Schockiert und voller Anteilnahme haben wir letztes Jahr die Erdbebentoten in Ecuador mit betrauert. Natürlich wollen wir den Menschen vor Ort dabei helfen, die Folgen der Naturkatastrophe zu bewältigen.“ Die Kathedrale sei „Herz und Mittelpunkt der Kirche von Portoviejo“, so Generalvikar Beer. „Sie wieder aufzubauen wird für die Christen vor Ort ein Hoffnungszeichen sein, es wird den Gläubigen Trost spenden und Kraft geben in dieser schweren Zeit.“
 
Die Sondermittel, die auf Bitten des Erzbischofs von Portoviejo für den Aufbau der Kathedrale bereitgestellt werden, sollen laut Generalvikar Beer „nicht für das Äußere verwendet werden, sondern für das Grundlegende, das zwar nicht auf den ersten Blick zu sehen, aber sehr wichtig ist: Die Wiederherstellung und Verstärkung der architektonischen Struktur und die Erdbebensicherung sind unser Ziel“.
 
Das Erdbeben am 16. April 2016 hatte mehr als 660 Tote gefordert und gravierende Schäden hinterlassen. In erster Linie war die Erzdiözese Portoviejo im Nordwesten des Landes betroffen. Bereits im September 2016 hatte die Erzdiözese München und Freising rund 600.000 Euro für den Wiederaufbau in Ecuador gegeben, zusätzliche 150.000 Euro wurden bis Dezember 2016 von Gläubigen in Pfarreien, Verbänden und bei Veranstaltungen der Erzdiözese gesammelt. Diese Gelder wurden für den Wiederaufbau von Schulen, Krankenhäusern, Pfarrzentren und Kirchen verwendet. Die Hilfe wird koordiniert durch Pfarrer Martin Schlachtbauer, Vertreter der Erzdiözese in Ecuador, und Alexander Sitter, Koordinator der Partnerschaft zwischen der Erzdiözese München und Freising und der Kirche Ecuadors.
 
Die Partnerschaft zwischen der Erzdiözese München und Freising und der Kirche Ecuadors besteht bereits seit der Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils. Zahlreiche Pfarreien, Verbände und Gläubige in der Erzdiözese pflegen Kontakte in das südamerikanische Land, beispielsweise der Diözesanrat der Katholiken, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), das Kolpingwerk und die Katholische Landvolkbewegung. Mit jährlich rund zwei Millionen Euro unterstützt die Erzdiözese München und Freising regulär die pastorale und soziale Arbeit der Kirche in Ecuador, beispielsweise den Bau von Schulen, Sanitätsstationen, Gemeindezentren oder Alteneinrichtungen. Die Gelder für die Beseitigung der Erdbebenschäden wurden und werden zusätzlich aufgebracht. (glx)

Bildnachweis: Kathedrale von Portoviejo

Video: Bericht vom 14.12.2016 in Noticias Manavisión (in Spanisch)