Kommunalpolitiker und Pfarrgemeinderäte gegen Populismus

Tagung des Diözesanrats auf dem Freisinger Domberg zur Macht der Sprache
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Freising, 27. Oktober 2017. Bayerische Kommunalpolitiker und Pfarrgemeinderäte wollen sich in ihren Gemeinden verstärkt gegen populistische Vereinfachungen einsetzen und eine differenzierte politische Debatte fördern. Rund 20 Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft kommen am Samstag, 4. November, auf dem Freisinger Domberg zu einer Tagung zum Thema „Am Anfang war das Wort. Die Macht der Sprache“ zusammen. Auf Einladung des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising wollen sie gemeinsam mit Experten aus Wissenschaft und Praxis über die „Verantwortung von Christen und Politikern im öffentlichen Diskurs“ diskutieren.
 
„Wir dürfen nicht aufhören zu kommunizieren“, betont Florian Streibl, Vorsitzender des Sachbereichsgremiums Kommunalpolitik beim Diözesanrat der Katholiken und Mitglied des Bayerischen Landtags, in der Einladung zu der Tagung, „nicht als Politiker und auch nicht als Bürger, denn die Möglichkeit zur – gerne auch kontroversen – Diskussion gehört elementar zu unserer Demokratie. Denjenigen, die mit üblen Parolen und Beleidigungen eine zivilisierte Diskussion teilweise bewusst verhindern wollen, müssen wir deshalb entgegentreten.“ Gegen populistische Vereinfachungen bedürfe es „einer differenzierten Vermittlung der eigenen Überzeugungen“. Gespräche müssten gesucht, Beziehungen auch und gerade zu Andersdenkenden gepflegt werden. Eine weitere Tagung des Diözesanrats zum Thema findet am Freitag und Samstag, 17. und 18. November, in Traunstein statt.
 
Um 9.30 Uhr beginnt die Tagung mit einer Einführung von Jonas Bedford-Strohm vom Lehrstuhl für Medienethik der Hochschule für Philosophie München. Er befasst sich unter dem Titel „Am Anfang war das Wort – noch vorher kommt der Gedanke!“ mit Wirkungen von Sprache und Anforderungen an den öffentlichen Diskurs. Thomas Steinforth, Vorstandsreferent des Caritasverbands der Erzdiözese, spricht anschließend über die Verantwortung und Rolle von Christen und Politikern.
 
Der ehemalige Chefreporter des Bayerischen Rundfunks, Ernest Lang, befasst sich um 14 Uhr mit dem Umgang mit Sprache als Machtmittel und nimmt dabei Bezug auf die Landespolitik und die Bundestagswahl. Eine Gruppenarbeit mit anschließender Podiumsdiskussion schließt die Tagung ab.
 
Der Diözesanrat der Katholiken veranstaltet jeweils im Herbst Kommunalpolitikertagungen, deren Ziel es ist, anhand eines ausgewählten Themenbereiches die Diskussion über christliche Maßstäbe für das kommunalpolitische Handeln anzuregen. Der Diözesanrat will damit einen Anstoß geben für das Gespräch zwischen Pfarrgemeinderäten, Verbänden, Bürgern und Kommunalpolitikern. Vor allem will er zum Engagement vor Ort ermutigen. (gob)
 
 
Hinweise:
Nähere Informationen können unter www.dioezesanrat-muenchen.de abgerufen werden. Journalisten, die an der Tagung teilnehmen möchten, werden gebeten, sich per E-Mail an kfrankl@eomuc.de bei Karin Frankl an der Geschäftsstelle des Diözesanrats anzumelden.