Kunstandachten stellen Tisch und Gespräch in den Mittelpunkt

Tischskulptur des Bildhauers Rudolf Wachter wird zu dessen 10. Todestag in der Paulskirche gezeigt
München, 5. Juli 2021. Zwei Kunstandachten der Reihe „TatOrtZeit.Andacht“ und eine Predigt im Gemeindegottesdienst in der Kirche St. Paul, St.-Pauls-Platz 11 in München, widmen sich im Juli der Tischskulptur des Bildhauers Rudolf Wachter (1923–2011), die anlässlich seines 10. Todestags ab 11. Juli bis 3. Oktober in der Paulskirche gezeigt wird. Fünf Werke Wachters, die den Titel „Stationen“ tragen, prägen seit 2011 den Chorraum der neugotischen St.-Pauls-Kirche.
 
Bereits in der Eucharistiefeier am Sonntag, 11. Juli, 11 Uhr, wird Pfarrer Rainer Hepler vom Fachbereich Kunstpastoral des Erzbischöflichen Ordinariats München in seiner Predigt Bezug nehmen auf die temporäre Aufstellung der Tischskulptur Wachters. Die TatOrtZeit.Andacht ab 20.15 Uhr steht unter dem Titel „Die Kunst, aneinander vorbeizureden“. Die Tischskulptur mit sechs Stühlen wurde 1995 mit einer Gesprächsreihe zu Fragen der Kunst der Öffentlichkeit präsentiert unter dem Titel „Tisch für ein Kunstgespräch. Oder die Kunst, aneinander vorbeizureden“. Der Tisch ist so gestaltet, dass man auf den Stühlen nur versetzt sitzen kann. In der Andacht macht sich Rainer Hepler Gedanken zum Kunstwerk und über das Aneinander Vorbeireden. Musikalisch gestaltet wird die Andacht von Jost Hecker am Cello und Peter Gerhartz am Cembalo und Klavier mit „Bach heute VI“ – die Gambensonate in G-Dur und einige Gedanken dazu. Am Sonntag, 18. Juli, um 20.15 Uhr steht die TatOrtZeit.Andacht unter dem Titel „Zu Tisch! Texte, Gedichte und Musik rund um den Tisch“. Der Leiter des Fachbereichs Kunstpastoral des Erzbischöflichen Ordinariats München führt ein, die Dramaturgin und Schauspielerin Verena Rendtorff assoziiert zur Tischskulptur von Rudolf Wachter. Die Musik übernehmen Thomas Etschmann an der Gitarre und Jost Hecker am Cello.
 
Der Fachbereich Kunstpastoral der Erzdiözese München und Freising startete im September 2020 die wöchentliche Reihe „TatOrtZeit.Andacht“. Diese beruht auf dem Gottesdienstformat „TatOrtZeit“, das zuletzt vor Einführung der Schutzbestimmungen gegen Corona als Eucharistiefeier stattgefunden hatte. Die Andachten der Reihe vereinen Wortbeiträge mit musikalischen Darbietungen. Unter www.erzbistum-muenchen.de/tatortzeit sind alle Andachten und Eucharistiefeiern der kommenden Monate einzusehen. Der 1923 in Bernried im Bodenseekreis geborene Rudolf Wachter setzt sich viele Jahrzehnten lang mit Holz im Raum auseinander und hat wesentlich zur Erneuerung der zeitgenössischen Holzbildhauerei beigetragen. Der gelernte Schreiner studierte von 1949 bis 1956 Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in München. Nach Studienaufenthalten in Griechenland erhielt er 1971 ein Stipendium in der Künstlerkolonie Mac Dowell, USA. 1974 wurde er mit dem Schwabinger Kunstpreis ausgezeichnet und erhielt 1977 den Förderpreis der Stadt München. Wachter stellte unter anderem in der Gallery Blom & Dorn, New York, dem Kunstmarkt Zürich und der Hypo-Kunsthalle München aus. Er starb am 16. Juni 2011 in der Auensiedung in München. (glx)