Landeskomitee: Kein Platz für AfD-Mitglieder in Gremien

Laienorganisation sieht in Vergewisserung der Grundwerte gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Würzburg, 10. November 2023. Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern will als Zeichen gegen Antisemitismus und Rechtsradikalismus keine Mandate an Vertreter der AfD vergeben. „Wer sich nicht zur Verfassung und den Menschenrechten bekennt, darf bei uns keinen Platz haben“, sagte der Vorsitzende der Laienorganisation, Joachim Unterländer, am Freitag bei der Herbstvollversammlung des Landeskomitees in Würzburg. Aus diesem Grund würden auch nach dem Einzug der AfD in den bayerischen Landtag keine Vertreter der Partei als Einzelpersönlichkeiten für das Landeskomitee vorgeschlagen. „Die im Bayerischen Landtag vertretenen demokratischen Parteien werden aber auch in Zukunft durch Mandatsträgerinnen und Mandatsträger in der Mitgliederversammlung des Landeskomitees vertreten sein.“
 
Die stellvertretende Vorsitzende des Landeskomitees, Monika Meier-Pojda, nahm auch jede und jeden einzelnen Delegierten in die Pflicht. „Demokratie ist kein statistisches Gebilde, das von alleine funktioniert“, mahnte sie. „Es erfordert immer wieder der Vergewisserung der Grundrechte und Grundwerte, zu denen es sich zu bekennen gilt. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der sich gerade wir als Christinnen und Christen verpflichtet sehen müssen.“
 
Die Absicht der Staatsregierung, eine sogenannte Verfassungsviertelstunde einzuführen, begrüßt das Landeskomitee. Gleichzeitig unterstrich Unterländer: „Die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen braucht auch weiterhin religiöses Leben in der Schule. Passende Angebote müssen dazu künftig verstärkt umgesetzt werden.“
 
Ebenso sei kirchliche Bildungsarbeit auch in Zukunft unverzichtbar, so der Landeskomitee-Vorsitzende: „Unsere Kirche darf sich nicht aus dem Bildungsbereich zurückziehen. Wir verstehen Bildung im Sinne eines lebenslangen Lernens und fordern daher, dass die Vielfalt vom frühkindlichen Bereich über Schule und Hochschule sowie Jugendbildungsarbeit bis hin zur Erwachsenenbildung erhalten bleibt.“ Beim ersten katholischen Bildungsgipfel im April des kommenden Jahres sollten deshalb alle Akteure der kirchlichen Bildungsarbeit für eine Bestandsaufnahme zusammengebracht werden.
 
Ein weiteres Schwerpunktthema in den Berichten des Präsidiums war der Synodale Weg und die Weltsynode, zu denen sich das Landeskomitee weiter klar bekannte. Die stellvertretende Vorsitzende Elfriede Schießleder sagte, im kommenden Jahr werde sich zeigen, „ob es dann in Rom weiter bei der innerkirchlichen Nabelschau bleibt“. Schießleder bekannte: „Für uns Frauen, für uns Verbände ist manches aus den Diskussionen sehr schwer zu ertragen.“ Aber: „Laien sind geduldig, langmütig und voller Hoffnung. Frauen ganz besonders.“ (uq)