Martinszug durch die Münchner Innenstadt

Christen gedenken des Heiligen mit Andachten, Laternenzügen und Martinsspielen
München, 7. November 2017. Mit einem Laternenzug in der Münchner Innenstadt erinnern Kinder und Erwachsene am Freitag, 10. November, um 17 Uhr an den Heiligen Martin. Unter dem Motto „Teilen wie St. Martin“ gestalten Schülerinnen des Theresia-Gerhardinger-Gymnasiums auf dem Marienplatz ein Martinsspiel, bevor der Zug über Weinstraße, Schäfflerstraße, Löwengrube, Maxburgstraße und Ettstraße zur Jesuitenkirche St. Michael in der Neuhauser Straße aufbricht. Er wird angeführt von einem Reiter und begleitet von Domkapitular Hans-Georg Platschek, Leiter der Dompfarrei, und Pater Karl Kern, Kirchenrektor von St. Michael. In der Jesuitenkirche findet eine Andacht statt, anschließend gibt es Kakao und Martinsgebäck für die Kinder. Alle gesammelten Spenden kommen in diesem Jahr einem Projekt zugute, mit dem das Theresia-Gerhardinger-Gymnasium Kinder mit Migrationshintergrund beim Deutschlernen unterstützt.
 
Am Sonntag, 12. November, um 18 Uhr beginnt der Freisinger Martinszug. Vom Marienplatz aus zieht der Laternenzug, angeführt von einem Sankt-Martin-Darsteller zu Pferde, auf den Domberg. Dort spenden Weihbischof Bernhard Haßlberger, zuständig für die Seelsorgsregion Nord der Erzdiözese, und Dorothée Löser, Pfarrerin und stellvertretende Dekanin der evangelisch-lutherischen Kirche Freising, den kirchlichen Segen. Ein Martinsspiel und ein Martini-Feuer im Domhof schließen die Veranstaltung ab.
 
Auch zahlreiche weitere Pfarreien, Kindertagesstätten und kirchliche Einrichtungen erinnern an den Heiligen Martin und seine Solidarität mit den Armen. So treffen sich am Sonntag, 12. November, um 17 Uhr die Mitglieder der Pfarrei Christkönig in München-Nymphenburg zu einem Laternenzug mit Pferd und Musik sowie einem anschließenden Martinsspiel in der Kirche. Bereits am Donnerstag, 9. November, um 16.30 Uhr beginnt der Martinszug in der Pfarrkirche St. Paul an der Theresienwiese. Anschließend ziehen die Teilnehmer, angeführt von einem Reiter, mit Laternen durch das Viertel.
 
Der Heilige Martin von Tours, Frankreich, ist durch seine Solidarität mit den Armen und Schwachen bis heute ein Vorbild. Der Legende nach teilte der Soldat Martin mit seinem Schwert seinen Mantel, um einem frierenden Bettler zu helfen. In der folgenden Nacht soll ihm Christus im Traum erschienen sein. In das zerschnittene Kleidungsstück gehüllt soll er gesagt haben: „Martinus hat mich mit diesem Mantel bekleidet.“ Nachdem Martin die Armee verlassen hatte, lebte und wirkte er unter anderem in der Gegend von Poitiers. Um 372 wurde er von Volk und Klerus zum Bischof von Tours, der Nachbardiözese von Poitiers, gewählt. Der Überlieferung nach wollte er das Amt zunächst nicht annehmen, da er sich nicht würdig genug dafür fühlte, und versteckte sich in einem Gänsestall, wo ihn die schnatternden Vögel verrieten. Martin blieb fast 30 Jahre lang Bischof und kümmerte sich insbesondere um die Armen und um die Verkündigung des Evangeliums. (ct)