Sanierung der Heilig-Geist-Kirche Rosenheim abgeschlossen

Weihbischof Bischof feiert Festgottesdienst mit Altarweihe und Glockensegnung in St. Nikolaus
Rosenheim, 18. Mai 2021. Zum Abschluss der Generalsanierung der Rosenheimer Kirche Heilig Geist feiert der Bischofsvikar für die Seelsorgsregion Süd des Erzbistums München und Freising, Weihbischof Wolfgang Bischof, am Montag, 24. Mai, um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Nikolaus Rosenheim einen Festgottesdienst. Im Zentrum der Feier stehen die Weihe eines beweglichen Altars und die Segnung von zwei neuen Glocken, die in der Heilig-Geist-Kirche, einer Nebenkirche der Pfarrei St. Nikolaus, ihren Platz finden werden. Der Gottesdienst findet aus Platzgründen in der größeren Pfarrkirche statt, pandemiebedingt jedoch nichtöffentlich.

Nach rund 15 Monaten ist die Generalsanierung der Heilig-Geist-Kirche, deren älteste Bereiche aus dem Jahr 1449 stammen, abgeschlossen. Turm, Dach, Fassade und der Innenraum des Gotteshauses wurden umfassend überarbeitet, die Elektroinstallationen erneuert und der Brandschutz verbessert. Insbesondere die Sanierungsarbeiten an dem rund 200 Jahre alten Dachstuhl der Kirche waren dringend erforderlich, da Teile des Tragwerks durch Verwitterung, Pilzbefall und Insekten beschädigt waren. Im Turm erfolgte eine statische Ertüchtigung des Glockenstuhles, der Treppenanlagen und Bodenflächen. Im Bereich der Turmzwiebel wurde der Teil der Dachkonstruktion, der das Turmkreuz trägt, erneuert und das Turmkreuz restauriert. Die gesamte Außenfassade der Kirche wurde neu verputzt und neu gefasst. Da im Fensterkitt Spuren von Asbest gefunden wurden, mussten zudem die Bleiverglasung aller Fenster ausgebaut und die Scheiben neu eingesetzt werden. Für eine nachhaltige Energiegewinnung wurde zur Eigenstromerzeugung auf der Südseite des Kirchendaches eine Photovoltaikanlage installiert, die den Strombedarf der Kirche deckt. 

Die Münchner Künstlerin Sabine Straub hat im Auftrag der Hauptabteilung Kunst des Erzbischöflichen Ordinariats München eine neue liturgische Ausstattung für den Kirchenraum von Heilig Geist angelegt. Im Zentrum der Überlegungen stand die Nutzung der Kirche als flexibler Raum der Gemeinschaft, in dem neben der Heiligen Messe auch andere Liturgieformen wie Andachten und musikalische Impulse stattfinden. Vor diesem Hintergrund bleibt die bisherige Ausrichtung des Raumes zur südlichen Langhauswand erhalten. An die Stelle des vorigen Altars ist unter dem dort befindlichen Kruzifix ein Ambo mit einer geschwungenen, schalenförmigen Buchauflage platziert worden. Der Ambo ist drehbar, damit er auch außerhalb der Eucharistiefeier als Lesort für biblische Texte genutzt werden kann. Für die Eucharistiefeier ist ein tragbarer Altar gefertigt worden, der in Form und Material dem Ambo ähnelt und diesem gegenübergestellt werden kann. Außerhalb der Nutzung im Gottesdienst wird der Altar an der Südwand der Michaelskapelle stehen. Da die Michaelskapelle ursprünglich ein Ort des Totengedenkens war, wird dem Altar an dieser Position ein Totenbuch aufgelegt und in der Leuchternische in der Ostwand ein Totenlicht brennen. Die Orgel wird künftig vor der nördlichen Langhauswand stehen. An der Westwand ist die „Schönstatt-Madonna“ samt Opferkerzenbank positioniert worden. Diese und weitere Umgestaltungen, die in enger Zusammenarbeit mit der Pfarrei St. Nikolaus geplant worden sind, laden zur Andacht ein.

Zum Abschluss der Arbeiten an der Kirche kehrt mit zwei neuen Glocken nach mehr als 70 Jahren der Klang in den Glockenstuhl von Heilig Geist zurück. Die vorigen Klangkörper waren während des Zweiten Weltkriegs abgenommen und eingeschmolzen worden und blieben ohne Ersatz. Dass nun wieder Glocken erklingen können, ist dem Engagement zweier privater Stifter aus Rosenheim zu verdanken. Die neuen Glocken wiegen 200 und 300 Kilo und sind hinsichtlich ihrer Klangstruktur so angelegt worden, dass sie die Töne des Geläuts der nahegelegenen Pfarrkirche St. Nikolaus harmonisch ergänzen. Einige Tage nach ihrer Segnung am 24. Mai werden die Glocken an ihrem künftigen Wirkungsort angebracht.

Die Kosten für Sanierung und Ausstattung der Kirche betragen insgesamt knapp zwei Millionen Euro. Etwa 1,7 Millionen zahlt die Erzdiözese, etwa 300.000 Euro entfallen auf die Kirchenstiftung. (hs)

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Bitte vermerken Sie als Fotorechte bei allen Fotos: EOM (Lennart Preiss)