„Wir können Räume eröffnen, um Christus zu entdecken“

Kardinal Marx sendet vier Gemeindereferentinnen aus / Kraft des Gebetes als Kernpunkt der Seelsorge
München, 15. Oktober 2022. Bei einem feierlichen Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom hat Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, vier neue Gemeindereferentinnen für das Erzbistum München und Freising ausgesendet. In seiner Predigt erinnerte der Kardinal am Samstag daran, dass die Kraft des Gebetes der „Kernpunkt des seelsorglichen Lebens“ sei. Dies sei ein „wesentlicher Auftrag“, sowohl an die Kandidatinnen selbst als auch in ihrer Arbeit im Auftrag für die Menschen.
 
„Ein großer Auftrag der Kirche und der Seelsorge ist es, den Menschen Hoffnung zu machen“, unterstrich Marx. „Wir können Räume eröffnen, dass die Menschen in Freude und Zuversicht Christus entdecken. Das ist die Kernaufgabe.“ Christinnen und Christen seien „als erstes Zeugen der Hoffnung, dass wir auf einem Fundament stehen, das unzerstörbar ist“.
 
Dies sei besonders angesichts der aktuellen Krisen notwendig. Er könne sich kaum an eine andere Zeit erinnern, in der es so viele Krisen gleichzeitig gegeben habe und die Menschen sehr verängstigt seien, sagte der Erzbischof. Neben der Umwelt- und wirtschaftlichen Krise gebe es wie einst in der Nachkriegsgeneration Befürchtungen, nicht warm durch den Winter zu kommen. Auch für die Kirche sei dies eine „sehr turbulente Zeit“. Umso erstaunlicher sei es, dass sich die vier Gemeindereferentinnen auf den Weg des Dienstes in der Kirche machten. „Ich bin erstaunt, überrascht und positiv bestärkt, wie geistlich reflektiert sie in diesen Weg hineingehen“, sagte Marx.
 
Ausgesandt wurde Elisabeth Boxhammer aus Bad Aibling, die in den Pfarrverbänden Heufeld-Weihenlinden und im Pfarrverband Bruckmühl arbeitet und ab Januar in der Klinikseelsorge der RoMed Klinik in Bad Aibling eingesetzt wird. Die neue Gemeindereferentin Mandy Adam stammt aus Oberschleißheim und ist im Pfarrverband Röhrmoos-Hebertshausen tätig, ab Januar zusätzlich in der Seelsorge für Menschen mit Behinderung im Franziskuswerk Schönbrunn. Ebenfalls ausgesandt wurden Caroline Auer aus Farchant, die im Pfarrverband Grünwald wirkt und den Fachbereich des Internationalen Freiwilligendienstes der Abteilung Weltkirche im Erzbischöflichen Ordinariat leitet sowie Elisabeth Nauderer aus Pellheim, die im Pfarrverband München-Westend wirkt.
 
Die neuen Gemeindereferentinnen haben ein Studium der Religionspädagogik oder ein theologisches und religionspädagogisches Fernstudium absolviert. Zusätzlich wurden sie in einer diözesanen Ausbildung auf ihre Aufgaben vorbereitet. Als Gemeindeassistentinnen haben sie in den vergangenen drei Jahren ihre Berufseinführung in Pfarreien und Pfarrverbänden durchlaufen und mit der Zweiten Dienstprüfung erfolgreich abgeschlossen. Gemeindereferentinnen und -referenten arbeiten in der Seelsorge im Team mit Priestern, Diakonen und Pastoralreferentinnen und -referenten zusammen. Sie sind zum Beispiel in der Jugend-, Familien- und Seniorenarbeit tätig oder in der Vorbereitung von Kindern und Jugendlichen auf Erstkommunion und Firmung. Sie begleiten darüber hinaus Bildungsangebote, gestalten Wort-Gottes-Feiern und geben Religionsunterricht. (uq)
 
 
Hinweis: In diesem Jahr feiert die Berufsgruppe ihr 100-jähriges Bestehen. Dazu zeigt ein in Zusammenarbeit mit der Abteilung Gemeindereferent:innen im Erzbischöflichen Ordinariat München, dem Berufsverband der Gemeinderefernt:innen und dem Sankt Michaelsbund entstandener Film den im Erzbistum München und Freising fest etablierten Seelsorgsberuf in seiner Entstehung und in seinem heutigem Wirken. Den Film sehen Sie hier: https://youtu.be/9ZAq97p_VYY