Begleitung von Schulsanitäter/innen - ein Erfahrungsbericht

(Wenn im Bericht von Schülern die Rede ist, sind selbstverständlich auch die Schülerinnen damit gemeint!)

Notwendige Voraussetzungen

Die Schulleitung und das Kollegium sollte geschlossen hinter diesem Projekt stehen, weil…
  • die betreffenden Schüler, die Schulsanitäter werden wollen, wegen notwendiger Lehrgänge wie Erste Hilfe Kurse etc. im Unterricht fehlen können.
  • ein Raum von der Schulleitung zur Verfügung gestellt werden sollte, der als Sanitätsraum (mit Liege, Stuhl, Tisch und Waschbecken) genutzt werden kann. Ein funktionstüchtiger Notfallkoffer oder eine handliche Notfalltasche, die den verantwortlichen Schülern zur Verfügung stehen, reichen nach den Sicherheitsbestimmungen nicht!
  • aus dem Kollegium eine Lehrkraft gefunden werden sollte, die dieses Projekt betreut. (kirchliche Lehrkräfte bekommen im Rahmen ihrer schulpastoralen Tätigkeit dafür Anrechnungsstunden!)
  • die betreffenden Schüler, die als Ersthelfer eingesetzt sind, wegen eines Notfalls mitten aus dem Unterricht gerufen werden können. (je größer die Schule ist, umso wahrscheinlicher besteht diese Möglichkeit!)
Es sollten sich genügend Schüler/innen (mindestens 4-5) finden, die dieses Projekt Schulsanitätsdienst „starten“, sonst kann der Funke der Begeisterung für diesen Dienst nicht zünden!
Bearbeitung 11.04.13

Voraussetzungen für Schüler/innen, die sich als Ersthelfer engagieren wollen

  • Hilfsbereitschaft in allen Situationen zeigen, egal wie schwierig oder unangenehm sie auch sein mögen!
  • Zuverlässigkeit in allen Belangen, wie abgesprochene Termine einhalten etc.
  • Anstrengungsbereitschaft, d.h. bereit sein, auch mal am Wochenende auf Lehrgänge zu gehen, regelmäßig an den wöchentlichen Treffen in der Schule zu erscheinen etc.
  • Schreibkompetenz, um ein Protokoll über einen Patienten verfassen zu können.
  • Einfühlungsvermögen, um auf die Bedürfnisse eines verletzten Schülers eingehen zu können.
  • Sprachkompetenz, damit die psychische Betreuung eines Patienten gewährleistet ist.

Bearbeitung 11.04.13

Ausbildung von Schulsanitäter/innen

  • Bei Interesse kann einem Schüler ermöglicht werden, über einen gewissen Zeitraum, ein Praktikum abzuleisten. Je nachdem wie jung und unerfahren der Betreffende ist, kann diese Zeit sich über ein Schuljahr hinziehen. Optimal dabei ist, wenn er als Begleitung mit einem erfahrenen Ersthelfer zusammen eingesetzt wird.
  • Es bietet sich danach an, ab der 7. Jahrgangsstufe die Schüler auf Erste Hilfe Kurs zu schicken, um sie dann als Ersthelfer einsetzen zu können. Diese Schüler/innen müssen dann regelmäßig auf Lehrgänge wie Verbandskurs, Praxistraining, Übungen etc. geschickt werden, damit sie im Training bleiben!
  • Wenn ein Schüler im Laufe dieser Zeit auch Leitungskompetenzen entwickelt, weil ihm dieser Dienst so wichtig ist, dann gibt es auch noch die Möglichkeit, diesen Schüler auf einen Lehrgang zu schicken, der ihn zum Schulsanitäter ausbildet (bei den Maltesern ein 2-tägiger Kurs mit Abschlussprüfung!)

Voraussetzungen für die Betreuungslehrkraft

  • Persönliches Interesse an Erste Hilfe.
  • Begleitung von Schülern außerhalb der Unterrichtszeit, die an Lehrgängen teilnehmen wollen. Zum einen ist dann die Aufsichtspflicht der jüngeren Schüler gewährleistet, zum anderen kann sich die Lehrkraft damit das notwendige Wissen für die Reflexionsgespräche erarbeiten.
  • Persönlichen Kontakt zu einer Hilfsorganisation wie die Malteser, Rotes Kreuz oder ähnlichem pflegen, damit er/sie die notwendigen Informationen über Lehrgänge, Übungen etc. erhält.
  • Teilnahme an Arbeitskreisen , an denen auch Betreuungslehrkräfte oder Schulsanitätsleiter anderer Schulen sind, weil der dabei entstehende Erfahrungsaustausch für die Lehrkraft hilfreich sein kann.

Bearbeitung 11.03.13

Organisation eines Schulsanitätsteams an einer Schule

  • Zu Beginn des Schuljahrs sollte über die Aufgabe und ihre Anforderungen informiert und geklärt werden, wie viele Schüler an dem Schulsanitätsdienst Interesse haben.
  • Danach werden die Schüler in Gruppen eingeteilt: Je mehr es sind, desto mehr Motivation ist da. Die Gruppenstärke sollte eine Anzahl von 15 Schülern nicht überschreiten. Ob die Gruppen nun nach Jahrgangsstufen aufgeteilt werden oder entsprechend gemischt gebildet werden, hängt von den Schülern ab, wie sie anfänglich untereinander zurechtkommen.
  • Mit dem Betreuungslehrer wird ein regelmäßiger Termin für das Treffen der Gruppen festgelegt. Dabei werden die Einsätze reflektiert, Probleme besprochen, Termine von Lehrgängen bekannt gegeben etc.
  • Je größer die Schulsanitätsgruppe ist, umso notwendiger ist es, dann auch an der Schule einen Dienstplan einzuführen, der entweder von der Betreuungslehrkraft oder einem verantwortungsbewussten Schulsanitäter erstellt wird. Dabei muss beachtet werden, dass grundsätzlich zwei Schüler/innen eingesetzt werden. Die Dienstdauer kann man von der Häufigkeit der Einsätze abhängig machen.
  • Wie die dienstbereiten Schulsanitäter zu einem Einsatz gerufen werden, sollte mit der Schulleitung abgeklärt werden! Bewährt hat es sich über die Rufanlage, weil die Pieper, die von den Hilfsorganisationen zur Verfügung gestellt werden, nicht 100% funktionieren.
  • Gemeinsame Feste, die das Kirchenjahr anbietet wie an Weihnachten, Fasching etc., und gemeinsame Aktionen wie Teilnahme am Bennofest, ÖKT etc. lassen die anfänglich oft inhomogene Schulsanitätsgruppe recht gut zusammenwachsen.
Hildegard Kodytek, Schulpastoral MS Samerbergstr.
Bearbeitung 11.04.13