Brücken zu bauen, ist eine zentrale Aufgabe für Monsignore Klaus Peter Franzl, seit ihn Kardinal Reinhard Marx im September in das Amt als Dompfarrer und Beauftragter für die Münchner Innenstadtpastoral eingeführt hat. Es geht um den Brückenschlag der Kirche in die Gesellschaft und das Verbinden von Dompfarrei, St. Peter und Heilig Geist zu einem Ganzen mit Strahlkraft. Aber auch um eine innere Brücke – zwischen Cheforganisator und Seelsorger.
Klaus Peter Franzl freut sich, dass er als Dompfarrer wieder mehr Seelsorger als Manager sein darf.
Als Manager würde Franzl sich nicht bezeichnen, obwohl der 55-Jährige zwanzig Jahre leitender Verwaltungstätigkeit hinter sich hat. Im Erzbischöflichen Ordinariat München führte er ab 2009 das Finanz-, dann ab 2012 das Personalressort und trug dabei Verantwortung für beachtliche Haushaltssummen und rund 5.000 Mitarbeitende. Die neue Stelle erfordert viele der dabei erworbenen Fähigkeiten, rückt aber die priesterliche Berufung in den Vordergrund. „Die Leitungsarbeit in der Verwaltung hat mich gelehrt, Strukturen zu organisieren und zu optimieren. Das nehme ich mit“, sagt Franzl. „Aber jetzt gilt es, von der Rolle als Manager herunterzukommen, denn Seelsorge und Pastoral ist anders“, so Franzl. Sie erfordere nicht die Fähigkeit der rationalen Kalkulation, sondern Empathie, Anteilnahme und Zuwendung.
Im Juni 2019 hatte Kardinal Reinhard Marx Franzl eröffnet, dass er ihm die Leitung der Pfarreien in der Münchner Innenstadt anvertrauen wolle. „Da sind eine Menge Fragen aufgekommen und ich brauchte Bedenkzeit”, sagt Franzl. Doch schnell sah er das Potenzial dieser „faszinierenden Aufgabe, überlegen zu dürfen, wie wir uns als katholische Kirche im Herzen der Weltstadt München präsentieren, um unsere Botschaft zu den Menschen zu bringen.“ Eine zukunftsorientierte City- und Tourismus-pastoral braucht laut Franzl direkten Kontakt zur Stadtgesellschaft: „in die Politik, zu den anderen Religionsgemeinschaften, in die Ökumene, in Kunst und Kultur, Tourismus, aber auch in die Welt der Gastronomie und der Geschäfte“. Das Ziel sei, den Menschen in der Münchner Innenstadt die christliche Erkenntnis zu schenken, „dass im eigenen Leben mehr steckt als das, was den Alltag so ausmacht und bestimmt“.
Die ersten drei Monate verliefen anders als gedacht. „Bei meiner Zusage war von Corona noch nichts zu sehen“, erinnert sich Franzl. Doch die Pandemie hat die ersten Monate im neuen Amt extrem geprägt mit Fragen wie: „Wie erstellen wir Hygienekonzepte für Gottesdienste oder die Dommusik?“ statt einem Fokus auf das Voranbringen von Veranstaltungen, Konzerten, persönlichem Austausch über die pastoralen Pläne. „Wir freuen uns auf das nächste Jahr, wenn die vielen existierenden Ideen hoffentlich mit Leben gefüllt werden können!“ Das Wirken als Seelsorger genießt er schon jetzt: „Ich kann endlich wieder Gottesdienste und Andachten für Weihnachten vorbereiten. Das habe ich in den letzten zwanzig Jahren kaum gemacht. Es tut mir sehr gut!“
Text: Hendrik Steffens, arbeo Mitarbeitermagazin, Dez. 2020
Dom Zu Unserer Lieben Frau
Frauenplatz 1
80331 München
dompfarramt(at)muenchner-dom.de
Msgr. Klaus Peter Franzl, Pfarrer
Dr. Peter Joachim Artmann, Seelsorgemithilfe
Msgr. Wolfgang Huber, Seelsorgemithilfe
Dr. Johannes Lackermair, Seelsorgemithilfe
Bertram Machtl, Seelsorgemithilfe
Dr. Andreas Müller-Cyran, Seelsorgemithilfe
Msgr. Dieter Olbrich, Seelsorgemithilfe
OStR. G. R. Georg Walch, Seelsorgemithilfe
Anton Häckler, Adscribiert
Matthias Scheidl, Hauptberuflicher Diakon
Robert Scheingraber, Hauptberuflicher Diakon