„Einer der bedeutendsten Reliquienschreine aus dem Mittelalter“ Kosmas-Damian-Schrein in St. Michael in München: Ort der Verehrung und des Trostes für Kranke

Der Schrein ist ein handwerkliches Meisterwerk und steht in einer der imposantesten Renaissancekirchen nördlich der Alpen. Dr. Anja Schmidt, Leiterin der Hauptabteilung Kunst im Erzbischöflichen Ordinariat München, und Jesuitenpater Martin Stark, Kirchenrektor von St. Michael in München, geben im Film Erläuterungen zum Kosmas-Damian-Schrein.
 

Herzliche Einladung zu den Gottesdiensten in St. Michael!
 

Kalenderdaten zum Kosmas-Damian-Schrein:

 
Kosmas-Damian-Schrein in St. Michael in München
Der Kosmas-Damian-Schrein: In ihm werden Reliquien der beiden Arztheiligen würdevoll aufbewahrt.
Der Reliquienschrein

In der Jesuitenkirche St. Michael in München steht der um 1420 in Bremen gefertigte kostbare Kosmas-Damian-Schrein. Er hat die Form einer langgestreckten Kirche mit Satteldach in den Maßen 116 cm x 83 cm x 50 cm. Mit großem Detailreichtum wurde er aus Eichenholz geschnitzt, dazu kunstvoll mit vergoldeten Silberblechen beplankt und mit Bergkristallen und blau durchscheinenden Emailplättchen verziert. Der Schrein enthält Reliquien der beiden Heiligen Kosmas und Damian. Er kam 1649 durch Vermittlung von Kurfürst Maximilian I. nach München, wo er in einer feierlichen Prozession in die Michaelskirche überführt wurde.
Die Heiligen Kosmas und Damian

Die beiden Heiligen Kosmas und Damian sind die Schutzpatrone der medizinischen Berufe und der Kranken. Die Arztheiligen waren Brüder oder Zwillingsbrüder, die im 3. Jahrhundert in Syrien gelebt haben. Sie wurden schon zu Lebzeiten verehrt, weil sie Kranke behandelt haben und auf jedes Honorar verzichteten. Über Rom kamen ihre Reliquien im Jahr 965 nach Bremen, wo dann der Schrein für ihre würdevolle Aufbewahrung gefertigt wurde.
Betende vor dem Kosmas-Damian-Schrein am Welttag der Kranken
Betende vor dem Kosmas-Damian-Schrein in der St. Michaelskirche.
Die Verehrung heute

An jedem dritten Mittwoch im Monat wird um 18 Uhr in der Kirche St. Michael im Zentrum der Münchner Innenstadt ein Krankengottesdienst gefeiert. Dazu wird das Gitter vor der Kapelle frei gegeben und der Schrein geöffnet. Ein Priester spendet den Kranken und ihren Angehörigen den Einzelsegen und versichert sie der besonderen Zuwendung Gottes.

Jährlich wird um den 11. Februar in St. Michael in München der von Papst Johannes Paul II. begründete Welttag der Kranken begangen. Es wird ein diözesaner Gottesdienst gefeiert. Eine Stunde vor dem Gottesdienst können Gläubige ihre persönlichen Anliegen in ein Fürbittbuch eintragen, das vor dem Kosmas-Damian-Schrein ausgelegt ist. Dieses Buch wird anschließend in einer Prozession zum Altar gebracht.
Das Fürbittbuch in St. Michael am Welttag der Kranken
Fürbittbuch mit den persönlichen Anliegen der Gläubigen.
Jährlich findet im zeitlichen Umfeld des Gedenktags der Heiligen Kosmas und Damian (26.9.) im Erzbistum München und Freising der Diözesane Ärztetag statt. Er wird von der Abteilung Krankenpastoral im Erzbischöflichen Ordinariat veranstaltet und soll in besonderer Weise den Dialog vertiefen, der in den Krankenhäusern, Kliniken, Alten- und Pflegeheimen der Erzdiözese zwischen Ärzten, Psychologen, Pflegenden und Seelsorgern geführt wird – im gemeinsamen Bemühen um die Patienten. Der Ärztetag endet mit einem Gottesdienst in St. Michael. Dabei wird der Schrein geöffnet.

Jährlich ist am 26. September der Gedenktag von Kosmas und Damian in der gesamten römisch-katholischen Kirche. Ausdrücklicher Hinweis: Während der Öffnungszeiten von St. Michael kann nicht nur an diesem Tag, sondern jederzeit vor dem Reliquienschrein Andacht gehalten werden.
 
Text: Lisa Schmaus, Stabsstelle Kommunikation, Februar 2023
 

Serie "Kunstschätze im Erzbistum"

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St. Michael-Jesuitenkirche
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