Die Türen zur kirchlichen Trauung öffnen

Am 23. und 24. Oktober 2021 ist das Erzbistum München und Freising wieder mit einem Stand auf der Hochzeitsmesse Trau Dich! in München vertreten. Was Brautpaare auf dem Hochzeitsmarkt finden und warum sich die Kirche dort präsentiert, haben wir uns bei der vergangenen Messe genauer angesehen.
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TrauDich! Auf der Hochzeitsmesse berät das Erzbistum in allen Fragen rund um die kirchliche Trauung.
Über pinke Teppiche führt der Weg durch die Messehallen des MTC World of fashion im Münchner Norden. Links und rechts prunken puderfarbene Blütenwände, blitzen goldene Eheringe, locken Hochzeitstorten. Dann und wann laufen dem Besucher Mädchen in Brautkleidern entgegen. In Halle 4, kurz vor der „Event Lounge“ in der die Brautmodenschauen stattfinden, stehen Markus Reischl und Elisabeth Hausa an Stand Nr. 404. Im Erzbischöflichen Ordinariat sind sie zuständig für Ehevorbereitung und -begleitung. Auf der Hochzeitsmesse Trau Dich! wollen sie an diesem Wochenende Brautpaaren die Türen zur kirchlichen Hochzeit öffnen: „Viele Paare wissen gar nicht, dass sie katholisch heiraten könnten. Oder dass eine konfessionsverbindende Trauung mit zwei Geistlichen möglich ist.“, erklärt Markus Reischl.

Vermittlung von Kontakten

Seit einigen Jahren ist das Erzbistum München und Freising zusammen mit dem Evangelisch-Lutherischen Dekanat München mit einem Stand auf der Hochzeitsmesse Trau Dich! vertreten – auch im Coronajahr 2020 wollte Reischl diese Gelegenheit nicht auslassen. Damit Paare sich trotz der Einschränkungen für ihre Hochzeit informieren können, haben sich die Veranstalter einiges einfallen lassen: Die Besucher, die schon im Vorfeld online eines der limitierten Tickets kaufen mussten, bekamen zusätzlich eines von je drei Zeitfenstern am Samstag oder Sonntag angeboten. Gedrängel auf den extra breit angelegten Gängen konnte so nicht entstehen. Die Stände der über hundert Aussteller mussten klar voneinander abgegrenzt sein, zusätzliche Plexiglaswände und die obligatorische Mund-Nase-Bedeckung sorgten dafür, dass zu viel Nähe auf dieser Messe nicht entstand. Eilig mussten die Besucher über die pinken Teppiche laufen, denn nach zweieinhalb Stunden mussten sie Hallen wieder verlassen. Dann durfte nach einer Reinigungspause die nächste Besuchergruppe Inspiration für ihre Hochzeit sammeln.

Im besten Fall nehmen die Brautpaare auch  in diesem Jahr etwas vom Stand des Erzbistums München und Freising mit nach Hause. Für interessierte Brautpaare hat Reischl gelbe Faltblätter mit Liedvorschlägen vorbereitet, Broschüren über den Ablauf der Trauung und Flyer mit dem Programm der Ehevorbereitungsseminare. Die hat Reischl sicherheitshalber Corona-fest gemacht. Präsenzveranstaltungen finden mit weniger Teilnehmern und einem guten Hygienekonzept statt, einige Kommunikationskurse für Paare gibt es sogar online via Zoom. Dann und wann hilft der Hochzeitsexperte im erzbischöflichen Ordinariat auch, die richtigen Ansprechpartner für ein Brautpaare herauszufinden: „Zuständig sind eigentlich immer die Ortpfarreien. Da vermitteln wir gerne die nötigen Kontakte“.
 

Nicht verkaufen, sondern weiterhelfen und unterstützen

 
Kurz nach der ersten Modenschau kamen im letzten Jahr auch Katrin und Dominik über den pinken Teppich zum Stand des Erzbistums. Dass die Kirche hier mit einem Stand vertreten ist, damit hätten sie nicht gerechnet. „Aber wenn wir schon mal hier sind, können wir gleich ein paar wichtige Fragen klären“, sagte Dominik. Das Paar kommt vom Chiemsee, wollte im Juli in der Wallfahrtskirche Maria Plain bei Salzburg heiraten. Ihr Problem damals: „Unser Gemeindepfarrer hat an unserem Hochzeitstag keine Zeit, uns zu trauen. Nun suchen wir einen Pfarrer“. Reischl konnte ihnen mit einer Telefonnummer helfen. Weil Katrin und Dominik nicht die einzigen mit diesem Problem sind, hat das Ordinariat eine Stelle eingerichtet, die Paare dabei unterstützt, einen Priester oder Diakon für eine Trauung zu finden.
 
Von den über 5.000 Messebesuchern kommen in normalen Jahren 150 Paare an den Stand des Erzbistums, um sich zu informieren. Meist sind es kurze Kontakte. Anna und Valentin z. B. blieben stehen, um sich eine Broschüre mit Textvorschlägen für ihre Trauung mitzunehmen und eilten dann weiter zum Stand eines Reiseunternehmens, das sich auf Hochzeitsreisen spezialisiert hat. Viele Brautpaare winken schon im Vorbeigehen freundlich ab: „Klar, heiraten wir kirchlich, aber Kirche und Pfarrer sind bereits gebucht, da ist gerade nichts zu tun.“
Markus Reischl von Ehevorbereitung auf TrauDich Messe 2018
Markus Reischl im Gespräch mit künftigem Brautpaar auf der Hochzeitsmesse (Foto: Nicola Neubauer)

"Kirche darf nicht nur warten, dass die Leute kommen, sondern sie muss dorthin gehen, wo die Leute sind.“

 
In den vergangenen Jahren haben sich Markus Reischl und Elisabeth Hausa immer auf den Messeauftritt gefreut: „Es fühlt sich gut an, weil hier die ganze Bandbreite von Paaren zu finden ist. Auch Paare mit wenig kirchlichem Bezug, die man in den Pfarreien nicht jeden Tag trifft“, erklärt Hausa. Wie Braut Alexa, die mit ihren drei besten Freundinnen über die pinken Teppiche wanderte. Sie wollten sich inspirieren lassen vom Angebot auf der Hochzeitsmesse und freuten sich über kostenlosen Sekt, kleine Cupcakes und Pralinen, die sie an den Ständen bekamen. Das gemeinsame Erinnungsfoto vor der rosa Blütenwand wurde natürlich gleich bei Instagram gepostet.

Dieses Jahr schaut Reischl der Trau-Dich!-Messe mit etwas Sorge entgegen: Findet sie wirklich statt? Wie wird sich die Maskenpflicht auswirken? Und am wichtigsten: Werden überhaupt Besucher zur Messe kommen? Dennoch will er zur Messe gehen: „Kirche darf nicht nur warten, dass die Leute kommen, sondern muss dort hingehen, wo die Leute sind.“ Davon ist er fest überzeugt. Paare zu einer kirchlichen Hochzeit überreden, die gar keinen Bezug zur Kirche haben, will er aber nicht: „Wenn wir es hier schaffen, dass Paare unser Angebot wahrnehmen und es als gutes Angebot wahrnehmen, dann sind wir sehr zufrieden.“

Text: Nicola Neubauer, freie Mitarbeiterin, Oktober 2020

Ehevorbereitung und -begleitung
Schrammerstr. 3
80333 München
Telefon: 089 2137-1549
Fax: 089 2137-1781
Ehevorbereitung(at)eomuc.de
http://www.ehevorbereitung-muenchen.de
http://www.ehe-und-familie.info
http://www.beziehungsschule-muenchen.de


Fachbereichsleiter:
Markus Reischl, Pastoralreferent und Kommunikationstrainer

Referenten in der Ehevorbereitung und -begleitung:
Robert Benkert, Pastoralreferent und Eheberater
Sylvia Braun-Schmidtner, Pastoralreferentin
Robert Seisenberger, Pastoralreferent,
Paar- und Familientherapeut

• Hochzeits- und Ehevorbereitungskurse
• Kommunikationstraining EPL für junge Paare
• Beratung u. Begleitung zum Thema kirchliche Trauung
• Beziehungsschule und Partnerschaftsvorbereitung in Schulen
und anderen Einrichtungen

Ehevorbereitung

Inspirierend, informativ, kostenlos: Die Ehevorbereitungskurse des Erzbistums begleiten Paare auf dem Weg zur Trauung. Die Themen reichen von der Gottesdienstgestaltung bis zur Paarkommunikation.

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Zu den Kursangeboten

Hier finden Sie eine Übersicht zum Kursangebot des Erzbistums zur Ehevorbereitung.

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