in den Evangelientexten des Johannesevangeliums, die uns
in der österlichen Zeit begleitet haben, ist immer wieder
davon die Rede, wie Jesus sich bemüht, seine Jünger auf
die Zeit vorzubereiten, wenn er nicht mehr unmittelbar bei
ihnen ist.
Er sichert ihnen seinen Beistand im Heiligen Geist zu, wenn
sie an seinem Wort, an der Wahrheit und am Glauben festhalten
und Zeugnis dafür ablegen.
Gleichzeitig beschönigt Jesus aber auch nichts. Es werden
keine einfachen Zeiten für die Jünger zukommen, mit
Spannungen, Anfeindungen und Zweifeln. Einige werden
ihren Glauben an das Leben in Christus sogar mit dem Tode
bezeugen.
Dennoch, für die Jünger gibt es keinen anderen, keinen
besseren Weg, als am Glauben an Jesus Christus
festzuhalten.
Christus, ER mit uns – wir mit IHM.
Was Christus den Jüngern versprochen hat, das gilt auch
uns: ER geht unser Leben mit, so wie wir heute mit IHM
und für IHN auf die Straße gehen und uns zu IHM bekennen.
IHM wollen wir danken, auf IHN setzen wir unsere
Hoffnung.
Durch das Geschenk der Eucharistie wird sichtbar, das
Christus unsere Wege begleitet, dass er uns Kraft, Zuversicht,
Trost und Hoffnung spendet, durch alle Unebenheiten
des Lebens hindurch.
Wir gehen mit Christus durch unser Leben und Christus
geht mit uns durch unser Leben.
Wenn wir an Fronleichnam seinen eucharistischen Leib
durch unsere Stadt tragen, wird dies in besonderer Weise
sichtbar und erfahrbar.
Gerade in Zeiten, in denen die Kirche vor großen Herausforderungen
steht, ist es entscheidend, sich der lebendigen Gegenwart
Christi zu vergewissern.
So lade ich Sie herzlich zur Teilnahme am Münchner Stadtfronleichnam
ein und danke ihnen für das Zeugnis, das Sie
durch Ihr Mitfeiern und -beten geben.
Rupert Graf zu Stolberg
Weihbischof