München, 19. Oktober 2020.
Mit der Weihe des neuen Altars der Pfarrkirche St. Lorenz im Münchner Stadtteil Oberföhring durch Kardinal Reinhard Marx am
Sonntag, 25. Oktober, um
10 Uhr, findet die umfassende Restaurierung der Kirche ihren Abschluss. Das zwischen 1677 und 1680 errichtete Gotteshaus mit seinen aufwendigen Stuckierungen und Bildhauereien gilt als eine der besterhaltenen Barockkirchen im Münchner Stadtgebiet. Die 2013 begonnene Gesamtrestaurierung des Kirchenraums ist nach der Neugestaltung der liturgischen Orte nun abgeschlossen.
Der Erneuerung von Altar und Ambo ging ein Gestaltungswettbewerb voraus, den der Münchner Künstler Gregor Passens für sich entschied. Seine Neukonzeption des Altars ist als quaderförmiger Block angelegt, der horizontal von zwei ungleichmäßig verlaufenden Bruchlinien geteilt wird. Die obere Linie weitet sich in der Mitte in ein kleines, den ganzen Altar durchdringendes Kreuz, in das eine Aushöhlung, das so genannte Sepulchrum, eingearbeitet ist. Unterschiedliche Bearbeitungsformen – von rauer Bruchfläche hin zu geschnittenen und polierten Flächen – sollen dem hellen Altar im verhältnismäßig dunklen Chor zusätzliche Sichtbarkeit verleihen.
Unmittelbar vor dem Chorbogen ist der Ambo zwischen der Chorstufe und dem linken Seitenaltar der Kirche installiert worden. Die unterschiedlichen Höhen der Stufe zum Seitenaltar und der Chorstufe werden in der Gestaltung des Gesamtgebildes aufgegriffen, dessen Grundriss aus vier quadratischen Elementen besteht: Aus einem Abschnitt erhebt sich der Ambo als Stele, während die übrigen drei Platten in den Bodenbelag eingelassen sind und Anschlüsse zum Seitenaltarantritt und Chorboden bilden. Der hierdurch entstehende stufenweise Anstieg fügt den Ambo in den historischen Bestand ein und trägt den liturgischen Notwendigkeiten Rechnung. Altar und Ambo bestehen aus dem gleichen Material und sind gleich bearbeitet worden, sodass sie sich aufeinander beziehen und mit ihrer Schlichtheit in die frühbarocke Umgebung einfügen. Gleiches gilt für die weitere neue Ausstattung der Kirche wie die Sitze im Altarraum, die Altar- und Osterleuchter sowie einen neu geschaffenen Ort der persönlichen Andacht.
Die Brutto-Gesamtkosten der Restaurierung von St. Lorenz, also die Aufwendungen inklusive aller Planungs- und Beratungsdienstleistungen, belaufen sich auf rund 4 Millionen Euro, in die liturgische Ausstattung wurden rund 245.000 Euro investiert. (hs)
Hinweis:
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