München/Freising, 9. September 2025. Unter dem Titel „Göttlich!“ versammelt das Diözesanmuseum Freising in seiner neuen Sonderausstellung Meisterwerke der Renaissance von führenden italienischen Künstlern wie Sandro Botticelli, Andrea Mantegna, Giovanni Bellini oder Filippo Lippi. Mit Gemälden, Skulpturen, Reliefs und Kleinkunstwerken von der Frührenaissance bis zum beginnenden Manierismus beleuchtet das Museum der Erzdiözese München und Freising die Schwelle vom Mittelalter in die Neuzeit, an der sich der Mensch neu verortet und die bisher gültigen Grenzen zwischen himmlisch und irdisch, heilig und profan ins Wanken zu geraten scheinen. Anhand 65 hochkarätiger Leihgaben aus 27 italienischen Museen und Sammlungen fragt die Schau nach der entscheidenden Rolle und der Macht der Bilder bei der Entdeckung des Ichs in Bezug auf Gott und die Gesellschaft in dieser für Europa zentralen Epoche.
Wie in der Renaissance stünde die Gesellschaft auch heute wieder „vor einem Epochenwandel, der unser Wissen, unsere Werte und unsere Gesellschaft vor nie dagewesene Veränderungen stellt“, schreibt im Vorwort des Katalogs zur Ausstellung der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, der die Schau am
Freitagabend, 19. September, um 18.30 Uhr, eröffnet. Waren es in der Renaissance ausgehend von der Rezeption der griechisch-römischen Antike die Verbreitung von Ideen und Wissen durch die Erfindung des Buchdrucks, die Zentralperspektive in der Kunst oder das Entstehen der kapitalistischen Grundordnung, so seien es heute die digitale Vernetzung, eine Flut an Bildern und Emotionen oder die künstliche Intelligenz, angesichts derer eine „massive Transformation“ zu erleben sei und teilweise „gar ein Abbruch dessen, was seit der Renaissance als Grundlage des europäischen Abendlandes galt: humanistische Bildung, über Jahrhunderte überlieferte Werte und Prinzipien, Ideale und Tugenden und ein christliches Menschenbild, der Mensch als Bild Gottes“. Nach Ansicht von Kardinal Marx zeigt die Ausstellung „nicht nur einige der schönsten Bilder der europäischen Kunstgeschichte“, sondern sensibilisiert auch „für Fragen, die heute mindestens so relevant sind, wie in der Welt des 15. Jahrhunderts, nämlich nach dem Verhältnis von Wirklichkeit und Wahrheit, von Ideal und Realität, von Irdischem und Göttlichem, und letztlich nach der Hoffnung für den Menschen in einer Zeit der Veränderungen“.
Journalistinnen und Journalisten können die Schau vorab besichtigen im Rahmen eines
Presserundgangs durch die Sonderausstellung „Göttlich! Meisterwerke der italienischen Renaissance“ am Mittwoch, 17. September, um 11 Uhr im Diözesanmuseum Freising, Domberg 21, Freising. Durch die Ausstellung führt der Direktor des Diözesanmuseums, Christoph Kürzeder. Zu sehen sind Highlights der Kunstgeschichte wie das berühmte „Porträt zweier Freunde“ (um 1523/24) von Jacopo Carruci di Pontormo aus der Sammlung Cini in Venedig, die skandalumwitterte „Madonna della Cintola“ (um 1456/1466) von Filippo Lippi aus dem Städtischen Museum in Prato, in der der Malermönch seine Geliebte Lucrezia Buti als Heilige porträtiert haben soll, oder Boticellis „Madonna mit dem Buch“ (1480/81), das die Mutter Gottes nicht nur als Heilige, sondern auch als gebildete Frau zeigt. (ck)
Hinweise:
Journalistinnen und Journalisten melden sich für den Presserundgang sowie die nicht öffentliche Ausstellungseröffnung bitte per E-Mail an
pressestelle@erzbistum-muenchen.de oder unter Telefon 089/2137-1263 an. Die Sonderausstellung „Göttlich! Meisterwerke der italienischen Renaissance“ im Diözesanmuseum Freising läuft von 20. September bis 11. Januar und kann täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr besucht werden.