„An den Kar- und Ostertagen alle miteinander verbunden“

Kardinal Marx ruft in Radiobeitrag trotz Coronakrise zu Hoffnung auf
München, 3. April 2020. Mit Blick auf die beginnende Karwoche ist Kardinal Reinhard Marx überzeugt, dass die Gläubigen trotz der Aussetzung öffentlicher Gottesdienste weiterhin in Gemeinschaft miteinander bleiben. „Rufen wir deshalb an diesem Palmsonntag und in der Karwoche „Hosanna“, damit wir an Ostern ins „Halleluja“ einstimmen können. Auch wenn das jede und jeder für sich allein oder nur im kleinen Kreis tun kann, sind wir gerade darin doch alle miteinander verbunden“, so der Erzbischof von München und Freising in einem Radiobeitrag für die Reihe „Zum Sonntag“ des Bayerischen Rundfunks, der am Samstag, 4.  April, gesendet wird.
 
In diesem Jahr sei „alles ganz anders“, sagt der Kardinal angesichts der Tatsache, dass auch die Palmsonntagsgottesdienste nicht in gewohnter Form stattfinden können. So könnten sich etwa keine Gläubigen vor der Kirche versammeln, um dann nach einem Einzug in die Kirche die mitgebrachten Palmbuschen segnen zu lassen und sie zuhause ans Kreuz zu stecken. „Nichts ist im Moment so, wie wir es gewohnt sind: nicht im Alltag und nicht am Sonntag, weder in der Schule noch in der Arbeit, weder in der Familie noch unter Freunden und Nachbarn. Wirklich alles ist im Moment anders und wir leben einfach von Tag zu Tag, weil sich die Lage so rasch verändern kann“, betont Marx.
 
 Der Erzbischof erinnert an den biblischen Ruf zum Palmsonntag, „Hosanna“, ein Wort aus dem Hebräischen, das „Rette doch!“ bedeutet, und an das „Hallelulja“ zu Ostern:  „Und es ist im Moment auch nicht so richtig vorstellbar, wie uns an Ostern ein frohes ,Halleluja‘ über die Lippen kommen soll.“ Aber vielleicht könnten es gerade in diesen Tagen diese beiden Rufe sein, so gibt Marx zu bedenken, „in die wir wie in Stoßgebete all das hineinlegen können, was uns bewegt, was uns ängstigt und auch was uns Hoffnung gibt.“ Gerade im Glauben daran, dass Gott in Jesus „wirklich unser Bruder geworden ist“ und durch sein Leben, seinen Tod und seine Auferstehung „Erlösung und Befreiung“ schenke, liege für Christen eine große Zuversicht: „Wir brauchen Hoffnung, gerade jetzt! Nicht nur für uns, sondern ganz besonders für all die Menschen, die krank sind, die Hilfe brauchen und sie – Gott sei Dank – auch von vielen Menschen bekommen. Allen, die helfen, ein herzliches Vergelt’s Gott!“ (ck)
 
 
 
 
Hinweis:
Der Radio-Beitrag von Kardinal Marx wird am Samstag, 4. April, um 17.55 Uhr im zweiten Hörfunkprogramm des Bayerischen Rundfunks gesendet.
Zudem wendet sich Kardinal Marx vor Beginn der Karwoche an die Gläubigen mit einer Videobotschaft, die von Samstag, 4. April, 10 Uhr an auf der Homepage und den Socialmedia-Kanälen des Erzbistums zu finden sein wird.