Antonius-Küche als „Ort der Hoffnung“ mit offener Tür

„Mittwochsminuten“-Video in der Isarvorstädter Pfarrkirche St. Anton
München, 14. April 2021. Mit Blick auf die tägliche Essensausgabe der Antonius-Küche in der Pfarrkirche St. Anton betont Bruder Bernd Kober, Leiter des Pfarrverbandes München-Isarvorstadt, die Bedeutung von offenen Türen kirchlicher Gemeinden für die Menschen, die „auf der Suche nach dem nächsten Weg in ihrem Leben sind“. In der neuen Folge der Videoreihe „Mittwochsminuten“ verdeutlicht Kober: „Wir haben gerade Ostern gefeiert, ein Fest der Hoffnung, bei dem eine Tür aufgeht, die keiner vermutet hat. Es hat sich ein Weg gezeigt, wo kein Weg war.“ Die Antonius-Küche solle deshalb „ein Ort der Hoffnung sein“, der deutlich mache, „dass Türen aufgehen und der Weg des Lebens weitergeht.“

Seit vergangenem Dezember ist das Gotteshaus auch ein Ort der Essenausgabe für arme und armutsgefährdete Menschen: Neben Kirchengemälden und Heiligenstatuen stehen Kühlschränke und Öfen. Der Ursprung dieser Idee sei laut Yvonne Müller, Projektleiterin der Antonius-Küche von der Caritas München, die Tatsache gewesen, „dass es in der Münchner Innenstadt nur sehr wenig Essensausgaben gibt“. Man habe sich deshalb zum Ziel gesetzt, „insbesondere im kalten Winter einen Ort zu ermöglichen, an dem die Menschen zusammenkommen und etwas essen und trinken können“, so Möller. Es sei dabei nicht nur das Essen oder der Proviant wichtig, den die Menschen mit auf ihren weiteren Weg bekämen, sondern ebenso das „offene Ohr“, das die Helferinnen und Helfer für die Bedürfnisse und Geschichten der Menschen hätten.

Eine diesbezügliche Anfrage der Caritas München sei bei der Gemeinde auf große Zustimmung gestoßen. „Für mich als Seelsorger, dem Seelsorgeteam und der Kirchenverwaltung war von Anfang an klar, dass wir gastfreundlich sind und dass es für eine Gemeinde nur ein Gewinn sein kann, wenn sie die Türen öffnet, die Menschen von draußen herein lässt und ihren kostbaren Raum teilt“, sagt Kober und ergänzt: „Bei einem Gottesdienst kommen die Menschen und werden geistig gestärkt weiter gesendet. Das geschieht auch bei der Antonius-Küche und ihren Gästen. Es ist eine Station am Weg und der Proviant ist eine gute Ausrüstung, um die nächsten Schritte zu gehen.“

Die Essensausgabe in der Pfarrkirche St. Anton nehmen laut Yvonne Möller „mehr Menschen als man zu Beginn des Projektes gedacht habe“ in Anspruch. „Es kommen inzwischen 130 Menschen pro Tag in die Antonius-Küche. Wir werden von sehr vielen Freiwilligen unterstützt“. Montags bis freitags geben die Helferinnen und Helfern armen oder armutsgefährdeten Menschen von 11 bis 14 Uhr ein warmes Mittagessen zum Mitnehmen sowie Tee oder Kaffee aus. Das Angebot findet unter Einhaltung der aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen statt. Es werden keine Nachweise für eine soziale Bedürftigkeit verlangt.