Baubeginn im Kloster Beuerberg

Josefstrakt wird für Flüchtlinge hergerichtet / Ausstellung zur Klostergeschichte
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Beuerberg, 30. November 2015. Der sogenannte Josefstrakt des Klosters Beuerberg im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen wird  zu einer Unterkunft für Flüchtlinge umgebaut. Nach Erhalt der Baugenehmigung am 26. November, kann das Erzbistum München und Freising am 30. November damit beginnen, die Räumlichkeiten für die Unterbringung von rund 75 Menschen vorzubereiten. Dazu gehören Arbeiten an Heizung, Elektrik und sanitären Anlagen, die Renovierung der Zimmer sowie der Einbau eines weiteren Treppenhauses, das auch als Fluchtweg dient. Bis zum Herbst 2016 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, für die das Erzbistum rund drei Millionen Euro bereitgestellt hat.
 
Die Begleitung der Flüchtlinge übernehmen dann die Malteser Werke mit finanzieller Unterstützung der Erzdiözese München und Freising. Das eigens erarbeitete Konzept, das Asylsozialberatung und Betreuung vereint, beinhaltet beispielsweise Sprachkurse, Hausaufgabenbetreuung und Sportangebote sowie einen Frauentreff, aber auch Informationsveranstaltungen für die Nachbarn und die Einbeziehung von Ehrenamtlichen. Außerdem entsteht auf dem Klostergelände in Kooperation mit Kindergarten und Grundschule ein Mehrgenerationenspielplatz, der von Beuerbergern und Flüchtlingen gemeinsam genutzt werden soll.
 
Im Zuge der nun beginnenden Baumaßnahmen wird auch das Spiritualshaus des Klosters renoviert. Es soll Platz bieten für einen Verwaltungsstützpunkt für den regionalen Verwaltungsleiter sowie Schulbeauftragten und einen Standort für die Stiftungsverwaltung. Für die Arbeiten im Spiritualshaus wurde durch das Erzbistum zusätzlich rund eine Million Euro bereitgestellt.
 
Von Mai bis Oktober 2016 plant das Erzbistum im Kloster eine Ausstellung, die das Wirken der Salesianerinnen in Beuerberg sowie die Geschichte des Ortes beleuchtet. Der Orden war von 1846 bis 2014 im Kloster Beuerberg beheimatet gewesen und hatte unter anderem eine Mädchenschule und ein Müttergenesungsheim betrieben. Die Ausstellung soll von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Vorträgen, Lesungen, Konzerten und Angeboten für Kinder und Familien begleitet werden.
 
Zur weiteren Nutzung des Klosters läuft aktuell eine Machbarkeitsstudie. Denkbar sind ein Tagungshaus, ein Ort zur Erinnerung an die Geschichte des Klosters und der Gemeinde Beuerberg sowie ein Klostercafé und ein Klosterladen. Auch das Standesamt der Gemeinde Eurasburg soll seinen Platz im Kloster finden. (gob)