Bischofsrat erarbeitet Leitlinien für Seelsorge im Erzbistum

Kardinal Marx stellt in Brief an Priester und pastorale Mitarbeiter Orientierung für Weiterentwicklung der Pastoral vor
München, 30. Mai 2016. In einem Schreiben an Priester und pastorale Mitarbeiter hat Kardinal Reinhard Marx die „Leitlinien für das pastorale Handeln im Erzbistum München und Freising“ vorgestellt, die der Bischofsrat als „Orientierung für die Weiterentwicklung unserer Pastoral“ erarbeitet hat, wie es in dem Brief heißt. Die Leitlinien greifen das zentrale Anliegen des im Jahr 2013 als Folge des Zukunftsforums ins Leben gerufenen Projekts „Pastoral planen und gestalten“ auf, das die Entwicklung der Pastoral in den Pfarreien und Pfarrverbänden im Blick hat und mit entsprechenden Initiativen, Veranstaltungen und Arbeitshilfen sowie der Begleitung von Entwicklungsprozessen unterstützt.
 
Als für die Weiterentwicklung der Pastoral grundlegend benennt der Erzbischof die Annahme, dass es „die Aufgabe aller in der Kirche“ sei, das Evangelium zu leben und zu bezeugen. Es gebe einen „großen Reichtum an Gaben und Begabungen“, den es „ressourcen- und charismenorientiert“ einzusetzen gelte. Zudem müsse sich Seelsorge „an den Notwendigkeiten und den Situationen der Menschen vor Ort“ orientieren, besonders in den Blick zu nehmen seien „die Kranken, die Schwachen, die Armen, die Flüchtlinge“, so Kardinal Marx in seinem Schreiben. Entscheidend für die Pastoral sei weiterhin das Spenden der Sakramente: „ihre Vor- und Nachbereitung, ihre einladende und gut gestaltete Feier ist eine zentrale Aufgabe auch für die Zukunft“. Schließlich sei neben der Erfahrung einer vielfältigen Präsenz von Kirche auch die Kooperation der verschiedenen Akteure grundlegend: Es sei wichtig, „dass die sogenannte territoriale und kategoriale Pastoral eng aufeinander bezogen sind“; dies gelte auch „für die Zusammenarbeit mit Ordensgemeinschaften, geistlichen Bewegungen und Verbänden“.
 
Neben diesen Grundannahmen führt Marx in seinem Brief auch einzelne Punkte für das konkrete weitere Vorgehen aus. So sollen vor Ort in Zusammenarbeit mit dem jeweils zuständigen Bischofsvikar und in Begleitung des Projektteams von „Pastoral planen und gestalten“ Pastoralkonzepte erarbeitet werden, die offen sind „für neue Wege und Experimente gemäß dem Blick auf die vor Ort vorhandenen Ressourcen und Charismen“. Ebenso werde es „nötig sein, verschiedene Leitungsmodelle und die unterschiedlichen Möglichkeiten der Beteiligung von Haupt- und Ehrenamtlichen an der pastoralen Arbeit in der praktischen Umsetzung zu prüfen“. So sollen im Rahmen von „Pilotprojekten unterschiedliche Leitungsmodelle erprobt werden“.
 
Abschließend dankt Kardinal Marx allen Priestern und pastoralen Mitarbeitern für ihren Einsatz und bittet um „Offenheit und aktive Mitarbeit für diesen Weg in der Pastoral, damit die Kirche immer mehr ihren Sendungsauftrag für die Welt erfüllt und mitten unter den Menschen erfahrbar wird“. (ck)