"Blamable europäische Flüchtlingspolitik“

Flüchtlingsbeauftragter Monsignore Rainer Boeck ruft zu Solidarität mit Geflüchteten in der Krise auf
 
München, 30. September 2020. Der  Diözesanbeauftragte für Flucht, Asyl und Integration im Erzbistum München und Freising, Monsignore Rainer Boeck, kritisiert mit Blick auf die Situation in Moria, dass geflüchtete Menschen „von einer blamablen europäischen Politik im Regen stehen gelassen werden“. Er sei „voller Bewunderung für die, die auf Moria und anderswo“ für Flüchtlinge sorgten sowie für „alle Seenotretterinnen und Seenotretter“ und danke „allen, die als Helferinnen und Helfer mutig weiter an der Seite der geflüchteten Menschen stehen“, sagt Boeck in der neuen Folge der Videoreihe „Mittwochsminuten“, die am Mittwoch, 30. September, erscheint. In Krisenzeiten zeige sich „das Gesicht der Menschen noch deutlicher als sonst. Während die einen sich eher ängstlich zurückziehen, krempeln die anderen jetzt erst recht ihre Ärmel hoch.“
 
Der Flüchtlingsbeauftragte ruft dazu auf, „dass die, die als Flüchtlinge bei uns sind, nicht als Opfer betrachtet werden dürfen. Denn sie haben uns doch so viel an Erfahrung, wie Krisen zu bewältigen sind, voraus.“ Sogar Kinder hätten schon viel durchgemacht: „Oft waren sie Verfolgte in ihrer Heimat und mussten dort unter großer Not leben. Sie waren grober Gewalt ausgesetzt und mussten durch Wüsten und übers Meer, immer in Angst, ihr Leben zu verlieren.“
 
Aufgenommen wurden die aktuellen „Mittwochsminuten“ in und vor der Kirche Herz Jesu in München-Neuhausen, die das größte Kirchenportal der Welt besitzt. „Unsere Kirchentore öffnen sich weit, so, wie sich Jesus jedem Menschen öffnet“, sagt Boeck dazu: „Verschließen wir uns nicht den geflüchteten Menschen, sondern haben wir ein weites Herz für sie, so wie Jesus selbst.“
 
Die Videoreihe „Mittwochsminuten“ erscheint jeden zweiten Mittwoch ab 12 Uhr im Internet unter www.erzbistum-muenchen.de/mittwochsminuten sowie auf den Social-Media-Kanälen der Erzdiözese München und Freising. (gob)