Bundesverdienstkreuz für zwei Münchner Weihbischöfe

Ministerpräsident Stoiber überreicht die Orden am kommenden Montag
Staat ehrt die Weihbischöfe Engelbert Siebler und Bernhard Haßlberger
München, 23. Mai 2003 (ok) Bundespräsident Johannes Rau hat zwei Weihbischöfe der Erzdiözese München und Freising, Engelbert Siebler (65) und Bernhard Haßlberger (56), für ihr bischöfliches Wirken gewürdigt und mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Siebler, seit 1986 Bischofsvikar der Seelsorgsregion München und seit 2001 Vorsitzender der Kommission für Erziehung und Schule der Deutschen Bischofskonferenz, erhält das Verdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Bernhard Haßlberger, seit 1994 Bischofsvikar der Seelsorgsregion Nord und Beauftragter der Bayerischen Bischofskonferenz für die Katholische Polizeiseelsorge sowie für Jugendfragen, wird mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Der Bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber wird die Ehrung am kommenden Montag, 26. Mai, um 14.30 Uhr im Kuppelsaal der Bayerischen Staatskanzlei vornehmen. Er wird das Bundesverdienstkreuz auch an neun weitere Personen übergeben.

Siebler leitet und koordiniert schon seit 16 Jahren als der von Kardinal Friedrich Wetter eingesetzte verantwortliche Bischofsvikar in der Seelsorgsregion München das kirchliche Leben in der bayerischen Landeshauptstadt und ihrem Umfeld. In den 173 katholischen Pfarreien der Region leben 743.170 katholische Christen. Der 1937 als Sohn eines Bauern in Jarzt bei Freising geborene Siebler, der 1963 zum Priester und 1986 zum Bischof geweiht wurde, gilt als dialog- und experimentierfreudiger Seelsorger. Er engagiert sich persönlich für die Lebenssituation obdachloser und armer Menschen sowie von Flüchtlingen und Asylbewerbern. Als Leiter des Referates für Fremdsprachige Seelsorge, das er viele Jahre im Erzbischöflichen Ordinariat München geleitet hat, wirkte er für den Dialog und das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Kultur und Religion. Dafür zeichnete ihn die bayerische Landeshauptstadt mit der Bürgermedaille „München leuchtet – den Freunden Münchens“ in Gold aus. Der ehemalige Studienrat und Seminardirektor ist auch immer wieder Gesprächspartner junger Menschen in Jugendforen und Fernsehdiskussionen. Siebler ist Präsident des renommierten Bayerischen Pilgerbüros.

Haßlberger, der in der alten Bischofsstadt Freising wohnt und lebt, ist ein volksverbundener und dem Leben in den 300 Gemeinden seiner Seelsorgsregion zugewandter Seelsorger. In der ihm von Kardinal Wetter anvertrauten Seelsorgsregion Nord leben 530.000 katholische Christen. Der Weihbischof wurde 1946 im oberbayerischen Ruhpolding als Sohn eines Waldfacharbeiters geboren. An der Universität München studierte er Philosophie und Theologie und promovierte zum Doktor der Theologie. 1977 weihte ihn Kardinal Joseph Ratzinger in Freising zum Priester. Nach Kaplansjahren in der Seelsorge war er Subregens des Münchner Priesterseminars und leitete zugleich mehrere Jahre die mit der Werbung geistlicher Berufe beauftragte „Diözesanstelle Berufe der Kirche“. Von 1987 bis 1994 leitete er die zentrale Bildungsstätte der Erzdiözese, das Kardinal-Döpfner-Haus in Freising und war Rektor des Freisinger Doms, der Konkathedrale des Erzbistums. 1994 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof ernannt und von Kardinal Wetter zum Bischof geweiht. Er ist Vorsitzender der Diözesankommission für Liturgie und Kirchenmusik. (wr)