„Das Wort Gottes ist eine Befreiung, aber nicht harmlos!“

Kardinal Marx sendet in Germering vier neue Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten aus
Germering, 18. Oktober 2025. Das „Element der Nähe zu den Menschen“ ist nach Ansicht von Kardinal Reinhard Marx entscheidend bei der Verkündigung des Wortes Gottes: „Das ist eine Botschaft, die nicht von oben her den Menschen bedrängt, die ängstigt und klein macht. Es ist eine Botschaft, die ganz nahe ist, die uns nicht fremd ist, uns nicht von uns entfremdet, sondern uns zum Kern des Lebens bringt“, so der Erzbischof von München und Freising am Samstagvormittag, 18. Oktober, in Germering, Landkreis Fürstenfeldbruck, bei einem Gottesdienst, in dessen Rahmen er vier neue Gemeindereferentinnen und einen Gemeindereferenten aussandte.
 
Marx rief alle Seelsorgerinnen und Seelsorger in seiner Predigt dazu auf, „wirklich da zu sein bei den Menschen“. Sie sollten immer bemüht sein, „die Menschen zu verstehen, die Lebensverhältnisse zu verstehen, zu verstehen, wie Menschen leben“. Erst dann könnten sie eine Botschaft verkündigen, „die wirklich zu Herzen geht“. Nur in der Nähe zu den Menschen könne sich das Evangelium entfalten, ist sich der Kardinal sicher: Es gelte, „vom Evangelium her zu entdecken, was davon bei den Menschen bereits aufleuchtet“, denn das Reich Gottes sei in den „Herzen der Menschen schon da“.
 
Eine solche Nähe zu den Menschen sei aber nicht zu verwechseln mit Anpassung, betonte der Erzbischof: „Wir sind als Christinnen und Christen mitten in der Welt, aber besonders: Wir haben eine Botschaft, mit der sich der Horizont weitet und der Himmel öffnet.“ Insofern sei die „Verkündigung des Wortes Gottes eine Befreiung, aber nicht harmlos!“
 
Die Aussendungsfeier stand unter dem biblischen Leitwort „Denn ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben“ (Jer 29,11b). Entsprechend rief Marx zu Beginn des Gottesdienstes dazu auf: „Wir wollen Zukunft, Hoffnung geben! Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung sein – es gibt kaum ein schöneres Wort“, das die Sendung als Christinnen und Christen „inmitten einer Welt, die oftmals so hoffnungslos ist“, bezeichnet, so Marx.
 
Die fünf neuen Gemeindereferentinnen und -referenten haben ihre Berufsausbildung und Studium abgeschlossen und treten nun ihre neuen Stellen an: Christina Fimm absolvierte ihre Ausbildungszeit in den Stadtteilkirchen Rosenheim-Inn und Rosenheim-Am Zug und wird künftig in Rosenheim-Am Zug tätig sein. Sebastian Funer aus St. Magdalena Ottobrunn wird nach seiner Aussendung in der Stadtkirche Germering mitarbeiten, wo er neben dem Pfarrverband München Westend zuletzt schon während seiner Ausbildung wirkte. Anke Hinz aus der Pfarrei St. Nikolaus in Neuried wird künftig im Pfarrverband Obersendling-Waldfriedhof in München eingesetzt. Stationen ihrer Ausbildung waren die Münchner Pfarreien Christkönig und St. Benno. Sonja Schwarzer aus dem Pfarrverband Höhenkirchen-Siegertsbrunn bekommt eine halbe Stelle im Pfarrverband Aschheim-Feldkirchen, wo sie auch schon während ihrer Ausbildung tätig war, zudem übernimmt sie eine thematische Funktionsstelle in der Jugendpastoral. Eine weitere Station ihrer Berufseinführung war der Münchner Pfarrverband Obersendling-Waldfriedhof. Miriam Wettemann aus Mariä Himmelfahrt in Vachendorf war im Pfarrverband PACEM München-Nord-Feldmoching und im Pfarrverband Ampfing tätig; nach ihrer Aussendung wechselt sie in ein anderes Bistum.
 
Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten haben ein Studium der Religionspädagogik oder ein theologisches und religionspädagogisches Fernstudium absolviert. Zusätzlich wurden sie in einer diözesanen Ausbildung auf ihre Aufgaben vorbereitet. Als Gemeindeassistentinnen und Gemeindeassistenten haben sie in den vergangenen drei Jahren ihre Berufseinführung in Pfarreien und Pfarrverbänden durchlaufen und mit der Zweiten Dienstprüfung erfolgreich abgeschlossen. Gemeindereferentinnen und -referenten arbeiten in der Seelsorge im Team mit Priestern, Diakonen und Pastoralreferentinnen und -referenten zusammen. Sie sind zum Beispiel in der Jugend-, Familien- und Seniorenarbeit tätig oder in der Vorbereitung von Kindern und Jugendlichen auf Erstkommunion und Firmung und übernehmen Leitungsverantwortung. Sie begleiten darüber hinaus Bildungsangebote, gestalten Wort-Gottes-Feiern sowie Beerdigungen und geben Religionsunterricht. (ck)