„Das ist nicht das Ende des Gebets“

Kardinal Marx wendet sich nach Absage öffentlicher Gottesdienste in Videobotschaft an Gläubige
München, 13. März 2020. Nach der Absage aller öffentlichen Gottesdienste im Erzbistum München und Freising bis zum 3. April angesichts der Verbreitung des Coronavirus wendet sich Kardinal Reinhard Marx in einer Videobotschaft an die Gläubigen. Es sei auch für ihn „eine schlimme Nachricht“, dass die aktuelle Lage es erfordere, keine öffentlichen Gottesdienste mehr anzubieten, so der Erzbischof von München und Freising. „Es ist eine schwierige Situation, und die schneidet ein in unser kirchliches Leben.“ Gleichwohl müsse jetzt „Solidarität“ gezeigt und alles getan werden, „um das Ansteckungsrisiko zu vermindern, besonders für die Kranken, für die Alten, für die Schwachen. Alle Fachleute sagen, es muss jetzt etwas geschehen, und da sind wir gefordert“.
 
Es gelte, Verantwortung zu übernehmen für die ganze Gesellschaft und in solidarischer Gemeinschaft zu handeln: Die Kirche sei Teil der Gesellschaft und müsse ihren Beitrag leisten, so der Kardinal. „Die Kirchen bleiben natürlich geöffnet zum Gebet: Wir sind verbunden in der Gemeinschaft des Gebets, besonders beten wir für die Kranken, für die Pflegerinnen und Pfleger, für die Ärzte“, betont Erzbischof Marx. Trotz der Gottesdienstabsage ist Marx überzeugt: „Das ist nicht das Ende des Gebets.“ Auch in Notfällen werde Seelsorge weiter für die Menschen da sein.
 
Von Sonntag, 15. März, an wird bis auf weiteres täglich ein Gottesdienst aus der Sakramentskapelle des Münchner Liebfrauendoms live im Internet und im Radio übertragen, jeweils sonntags um 10 Uhr sowie montags bis samstags um 17.30 Uhr. Den ersten Gottesdienst am Sonntag, 15. März, um 10 Uhr feiert Domdekan Lorenz Wolf. Am Montag, 16. März, um 17.30 Uhr zelebriert Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg, am Dienstag, 17. März, Domkapitular Hans-Georg Platschek, am Mittwoch, 18. März, Diözesanjugendpfarrer Richard Greul. Die Live-Übertragung kann unter www.erzbistum-muenchen.de/stream abgerufen werden. Eine reine Tonübertragung ist zudem im Münchner Kirchenradio über das Digitalradio DAB+ oder unter www.muenchner-kirchenradio.de zu hören. (ck)   
  
Die Verschriftlichung der Videobotschaft richtet sich besonders an Menschen ohne Internetzugriff und kann beispielsweise in Kirchen ausgelegt oder in Briefkästen verteilt werden. Sie finden Sie zur Weiterverteilung hier im Download: