Früheres Vorstandsmitglied des Diözesanrats der Katholiken im Alter von 82 Jahren verstorben
München, 4. April 2025. Der Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising trauert um seinen langjährigen Vorstand Georg Rieß, der am Donnerstag, 3. April, im Alter von 82 Jahren verstorben ist. Rieß war von 1995 bis 2010 als Stellvertretender Vorsitzender der Seelsorgsregion Nord in den Vorstand des Diözesanrats gewählt.
Armin Schalk, Vorsitzender des Diözesanrats der Katholiken, würdigt seinen Vorgänger im Amt des stellvertretenden Vorsitzenden für sein hohes persönliches Engagement und die rechtliche Beratung der Laiengremien. „Er hat mit seinem unermüdlichen Einsatz für das Laienapostolat das kirchliche Ehrenamt in beeindruckender Weise verkörpert. Vieles, was heute selbstverständlich zum Leben der Katholikenräte gehört, haben wir ihm zu verdanken. Er hat das Wirken der Laiengremien nicht nur durch seinen großen juristischen Sachverstand mit Leben gefüllt und auf ein festes Fundament gestellt.“
Rieß, von Beruf Notar, wurde immer wieder als „Vater der Regionskonferenz Nord“ bezeichnet, die durch sein Wirken begründet und zum festen Bestandteil der Rätearbeit in der Erzdiözese wurde. Schwerpunkte seines Engagements waren die Novellierung der Rechtsgrundlagen aller Laiengremien in der Erzdiözese im Jahr 2005 und die erneuerte Satzung für die Pfarrverbandsräte im Jahr 2010. Ein großes Anliegen von Rieß, selbst langjähriges Mitglied im Kreisrat Erding, war es, den Dialog zwischen Kommunalpolitik, Pfarrgemeinderäten und Verbänden zu fördern. Unter anderem rief er hierfür den Neujahrsempfang des Kreiskatholikenrates Erding ins Leben und legte damit den Grundstein für das intensive Miteinander von kirchlichem und gesellschaftspolitischem Leben im Landkreis Erding. Er sprach sich immer wieder dafür aus, christliche Maßstäbe an das kommunalpolitische Handeln anzulegen.
Für seinen Einsatz wurde Rieß 2005 mit der Korbinians-Medaille der Erzdiözese München und Freising ausgezeichnet. Entsprechend würdigte zu diesem Anlass Alois Baumgartner, der damalige Vorsitzende des Diözesanrates, dessen Wirken: „Als aktivem Kommunalpolitiker ist ihm das gesellschaftliche Engagement der Katholikenräte ein besonderes Anliegen.“ Rieß legte, so Baumgartner, „Wert auf die originär christliche Fundierung“ des gesellschaftspolitischen Engagements der Katholikenräte. Sein Anliegen, Kommunalpolitik und Kirche in einen fruchtbaren Austausch zu bringen, kam auch in den Kommunalpolitikertagungen zum Tragen, die Rieß lange selbst leitete und die bis heute ein fester Bestandteil im Jahreskalender des Diözesanrates sind.
Das Wirken des Verstorbenen in den Laiengremien und im Diözesanrat habe tiefe Spuren hinterlassen, betont Schalk. „Georg Rieß hat auf allen Ebenen des Laienapostolats – vom Pfarrgemeinderat bis zum Diözesanrat – dem christlichen Selbstverständnis entsprochen, die Welt auf dem Fundament der frohen Botschaft zu gestalten. Gerade in der heutigen Zeit sind uns die Geradlinigkeit und Zuversicht, mit der Georg Rieß aus seinem Glauben heraus Gesellschaft und Politik mitgestaltet hat, ein bedeutsames Vorbild. Mit ihm verlieren wir nicht nur einen großen Vertreter des Ehrenamtes, sondern auch einen liebenswürdigen und hilfsbereiten Menschen“, so Schalk. (hor)