Domberg: Weiterentwicklung als geistliches Zentrum

Generalvikar Peter Beer stellt in Freising Grundlinien des Konzeptes der Erzdiözese vor
Freising, 4. April 2016. Der Freisinger Domberg soll als geistliches Zentrum der Erzdiözese München und Freising weiterentwickelt werden. Bei der Einführung von Claudia Pfrang als Direktorin der Stiftung Bildungszentrum am Montag, 4. April, im Kardinal-Döpfner-Haus in Freising stellte Peter Beer, Generalvikar des Erzbischofs von München und Freising, Grundlinien des Konzeptes der Erzdiözese für den Domberg vor.
 
Die traditionelle Bezeichnung des Dombergs als „Mons doctus“, „Lehr-Berg“, zeige „die Bedeutung von umfassender, den ganzen Menschen einbeziehender Bildung in einer profilierten und langen Tradition“. Bei deren Fortführung solle spirituelle mit kognitiv ausgerichteter Bildung verbunden werden, sagte der Generalvikar. „Die Stiftung Bildungszentrum, die Museumspädagogik, die Bibliothek in veränderter Form – das sind drei kirchliche Institutionen, die dafür bürgen, dass christliche Bildung auch künftig den Domberg prägen wird.“ Zum Verkündigungsauftrag der Kirche gehöre wesentlich auch „die Veranschaulichung, die sinnenhafte Vermittlung zentraler Glaubensinhalte“, so Beer. Auch diese Tradition gelte es „in die Zukunft lebendig weiterzutragen: durch die Neugestaltung des Diözesanmuseums, durch die künftigen Sonderausstellungen dort, durch die intensive Pflege der Dommusik, die Gründung einer Domsingschule, die Fortsetzung der Theatersommer“.
 
Der Domberg solle auch künftig „geprägt durch geistliches Leben, Gebet, Liturgie, Wallfahrten und kirchliche Feste“ sein. Christen brauchten „kirchliche Landmarken, geprägte Orte der Zusammenkunft für die Feier des gemeinsamen Glaubens“, so Beer weiter: „Der Domberg ist ein solch besonderer Ort für das Erzbistum, sei es am Korbiniansfest, bei der Priesterweihe, der Aussendung pastoraler Mitarbeiter oder von Religionslehrkräften, in Kursen zur liturgischen Bildung oder an jedem Tag im Jahr, an dem hier Gottesdienst gefeiert werden.“
 
Darüber hinaus sei der Domberg „ein Ort gelebter Nächstenliebe“, sagte der Generalvikar: „Die Bedeutung der Zuwendung zum Nächsten, insbesondere zum Armen, wurde im Lauf der Kirchengeschichte immer wieder neu und intensiv ins Bewusstsein gehoben. Es ist uns deshalb wichtig, dass das kirchliche Hilfswerk Renovabis auch weiterhin hier verortet bleibt und vom Domberg aus wirkt.“ Auch als „Ort der Gemeinschaft“ solle der Domberg wirken, betonte der Generalvikar. Gastfreundschaft sei Voraussetzung „für eine gute Kultur der Begegnung, des Austauschs und der Kommunikation“. Diese müsse sich „insgesamt auf dem Domberg, in besonderer Weise auch nach allen baulichen Veränderungen, erfahren lassen“.
 
Der Freisinger Domberg sei mit seiner besonderen Verbindung zum Heiligen Korbinian als Bistumsgründer und Patron „der Quellort des Glaubens in der Erzdiözese München und Freising“, so Beer. Besonders beim Korbiniansfest könnten die Gläubigen „die sinnenfällige Rückbindung des Glaubens der Heutigen an den Glauben dieser großen Gestalten“ erfahren. Zentral sei jedoch auch die „Wahrnehmung der Institution Kirche über konkrete, den christlichen Glauben überzeugend lebende Menschen“, betonte der Generalvikar: „Heute und auch in Zukunft wird deshalb der Domberg ein Ort sein, an dem solche profilierten geistlichen Menschen leben und wirken.“ (gob)