Ehemaliger Generalvikar Robert Simon ist verstorben

Gebürtiger Münchner stand fast 20 Jahre an der Spitze des Erzbischöflichen Ordinariats
Kardinal Marx würdigt Simon für seine Verdienste um die Erzdiözese
München, 4. Januar 2021. Der langjährige frühere Generalvikar des Erzbischofs von München und Freising Robert Simon ist tot. Er verstarb am Samstag, 2. Januar, im Alter von 83 Jahren in München. Simon hatte fast 20 Jahre lang die Verwaltung der Erzdiözese geleitet, zunächst als Generalvikar und damit ständiger Vertreter von Erzbischof Kardinal Friedrich Wetter und anschließend als Generalvikar von dessen Nachfolger Reinhard Marx. Kardinal Marx feiert das Requiem für Robert Simon am Montag, 11. Januar, um 10.30 Uhr im Münchner Liebfrauendom. Eine Anmeldung zur Teilnahme an dem Gottesdienst ist ab Donnerstag, 7. Januar, per E-Mail an dompfarramt@muenchner-dom.de möglich, es steht nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen zur Verfügung. Die Beerdigung findet aufgrund der aktuellen Pandemie-Bestimmungen in engstem Kreise statt.

Kardinal Marx würdigte den Verstorbenen als engagierten Mitarbeiter, der sein Amt auch in schwierigen Situationen in „treuer und loyaler Weise erfüllt“ habe. Sein Dienst sei von großer Sachkenntnis und klarem Urteil geprägt gewesen. Als Mensch habe er sich durch seine „zugleich bodenständige und herzliche“ Art ausgezeichnet. „Von den Beschäftigten im Ordinariat und in den Pfarreien wurden seine Verlässlichkeit, seine Offenheit und seine Klarheit geschätzt“, sagte der Kardinal. Ihn selbst habe Simon zu Beginn seiner Amtszeit als Erzbischof von München und Freising durch sein „Mitdenken und Vertrautmachen mit den Themen in der Erzdiözese“ sehr unterstützt. Ein Bischof brauche eine „funktionierende Verwaltung, damit kirchliches Wirken gut gelingen kann. Dabei kommt dem Generalvikar als Leiter der Verwaltung eine zentrale Stellung zu“, erklärte Marx. „Robert Simon hat sich durch sein langjähriges Wirken um das Erzbistum sehr verdient gemacht.“

Als Generalvikar war es Simons vorrangiges Ziel, Priestern und pastoralen Mitarbeitern gute Voraussetzungen für die Seelsorge zu schaffen. Er wirkte maßgeblich daran mit, die Maßnahmen zur Neustrukturierung der Seelsorge und Verwaltung im Erzbistum, die Kardinal Wetter eingeleitet hatte, umzusetzen. Simon legte Wert auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit im Ordinariatsrat, damals das wichtigste Beratungsgremium des Erzbischofs. Die Beteiligung von Laien und Laienräten am kirchlichen Leben in der Erzdiözese schätzte und unterstützte er.

Der gebürtige Münchner Robert Simon war im November 1990 vom damaligen Erzbischof von München und Freising Kardinal Friedrich Wetter in das Amt des Generalvikars berufen worden. In dieser Aufgabe war er für die Verwaltung des Erzbistums zuständig. Johannes Paul II. zeichnete Simon für seine Verdienste 2002 mit der höchsten Prälatenwürde eines Apostolischen Protonotars aus. Nach seinem Amtsantritt als Erzbischof von München und Freising im Februar 2008 bestellte Reinhard Marx ihn zu seinem Generalvikar. Ende 2009 schied Simon aus Altersgründen aus diesem Amt aus.

Robert Simon studierte in Freising und an der Ludwig-Maximilians-Universität München Theologie und Philosophie. 1962 wurde er von Kardinal Julius Döpfner in Freising zum Priester geweiht. Mit einer Arbeit über den Glaubensvollzug in der Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde er 1971 zum Doktor der Theologie promoviert. Seit 1972 arbeitete Simon im Erzbischöflichen Ordinariat München, zunächst für das Seelsorgereferat in Aufgaben der allgemeinen Seelsorge, von 1981 an als Leiter der Abteilung „Bildung und Beratung“ im Seelsorgereferat. Seit 1974 war Simon auch stellvertretender Vorsitzender der Ökumenischen Diözesankommission für die Verständigung unter den christlichen Kirchen in München und ganz Oberbayern. 1986 wurde er Mitglied des Domkapitels. 1987 wurde er zum stellvertretenden Generalvikar und zum Leiter des Personalreferates für die Laien bestellt. 1997 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande. Er war Sprecher der bayerischen Generalvikare. In der ständigen Vertretung des Erzbischofs war Simon als Mitglied in zahlreichen Gremien auf diözesaner, bayerischer und gesamtdeutscher Ebene präsent.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt blieb Simon Mitglied im Präsidium des Zweiten Ökumenischen Kirchentags, der 2010 in München stattfand. Die Aktion für das Leben, die sich für in Not geratene Schwangere und Familien einsetzt, ernannte ihn wegen seines langjährigen Engagements für den Verein zum Ehrenmitglied. 2011 wurde er mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Seinen Ruhestand verbrachte er in München-Berg am Laim, wo er einige Jahre in der Pfarrei St. Michael in der Seelsorge half, seit Mai 2019 lebte er im gleichen Stadtteil im Alten- und Pflegeheim der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul. (ct/glx/kbr)


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