Erzdiözese spendet 100.000 Euro für Geflüchtete in Bosnien

Kardinal Reinhard Marx: „Situation dort bleibt aus humanitärer Sicht beschämend“
München, 3. Februar 2021. Die Erzdiözese München und Freising spendet für Geflüchtete in Bosnien 100.000 Euro aus ihrem Katastrophenfonds. Kardinal Reinhard Marx kritisiert die unzumutbaren Bedingungen, unter denen Geflüchtete vor der Außengrenze der Europäischen Union ausharren müssen: „Die Menschen dort sind in größter Not. Als Kirche wollen wir schnell helfen, damit sie einigermaßen über den Winter kommen. Die Situation dort bleibt aus humanitärer Sicht beschämend.“ Mit der Summe, die Caritas Österreich für die Hilfe vor Ort zur Verfügung gestellt wird, werden Lebensmittel, Decken, Schlafsäcke und Kleidung, medizinische Hilfen sowie Stromaggregate und Heizungen finanziert.

Nach Schätzungen der Caritas halten sich derzeit rund 5.000 Männer ohne Aufenthaltsstatus in Bosnien auf. Ein Teil der Geflüchteten lebte in der Nähe der Stadt Bihac im Camp Lipa, einem Lager aus Zelten und Containern, das am 23. Dezember 2020 fast vollständig abbrannte. Besonders vulnerable Personen wurden danach in Notunterkünften untergebracht, ein Teil blieb vor Ort und etwa 900 Flüchtlinge campieren in provisorischen Lagern in den Wäldern der Umgebung bei eisigen Temperaturen. An der Stelle des abgebrannten Camps Lipa wurden von der Armee neue Zelte errichtet. Die Hygienebedingungen sind katastrophal, die medizinische Versorgung und die Versorgung mit Lebensmitteln gelten als äußerst kritisch. Es fehlen warme Kleidung, Stromversorgung und geschlossene Unterkünfte. (hs)