Gedenken an Verstorbene zu Allerheiligen und Allerseelen

Gottesdienste und Gräbersegnungen auf den Münchner Friedhöfen
München, 2. November 2016. Am Dienstag, 1. November, feierten Katholiken das Hochfest Allerheiligen und gedachten dabei aller Menschen, die in der Kirche als Heilige verehrt werden. Das Fest Allerseelen am Mittwoch, 2. November, ist dem Gedächtnis aller Verstorbenen gewidmet. Vielerorts versammeln sich die Gläubigen bereits am Nachmittag des Allerheiligentages auf den Friedhöfen zu feierlichen Gottesdiensten und Gräbersegnungen, um besonders ihrer verstorbenen Angehörigen zu gedenken.
 
Im Münchner Liebfrauendom hat Dompropst Weihbischof Bernhard Haßlberger an Allerheiligen, Dienstag, 1. November, um 10 Uhr ein Pontifikalamt gefeiert. Die Capella Cathedralis unter der Leitung von Christian Meister gestaltete den Gottesdienst unter anderem mit der Missa Gloria von Wolfram Menschik.
 
Am Nachmittag fanden auf vielen Münchner Friedhöfen Gedenkfeiern und Gräbersegnungen statt. Um 14 Uhr begannen die Feiern auf den Friedhöfen Bogenhausen, Englschalking, Feldmoching, Forstenried, Freimann, Großhadern, Haidhausen, Oberföhring, Riem (Alter Teil) sowie auf dem Neuen Südfriedhof, dem Friedhof am Perlacher Forst und dem Alten Sollner Friedhof. Um 14.30 Uhr waren die Feiern auf den Friedhöfen Nymphenburg, Pasing und Untermenzing sowie auf dem Nord- und auf dem Westfriedhof. Um 15 Uhr begannen die Feiern auf den Friedhöfen Allach, Aubing, Daglfing, Johanneskirchen, Lochhausen, Neuhausen, Obermenzing, Sendling sowie auf dem Ostfriedhof, dem Alten Perlacher Friedhof, dem Alten Südlichen Friedhof, dem Waldfriedhof (Alter Teil) und dem Waldfriedhof Solln. Außerdem wurde um 11 Uhr im Ostfriedhof und um 15 Uhr im Waldfriedhof (Neuer Teil) Gottesdienst gefeiert.
 
Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, feiert an Allerseelen, Mittwoch, 2. November, um 17.30 Uhr im Liebfrauendom ein Requiem für die verstorbenen Bischöfe und Erzbischöfe des alten Bistums Freising und der Erzdiözese München und Freising. Die Capella Cathedralis singt unter der Leitung von Christian Meister unter anderem die Missa pro defunctis von Johann Stadlmayr.
 
Die Ursprünge des Hochfestes Allerheiligen reichen bis ins vierte Jahrhundert zurück. Ursprünglich lag der Termin im Umkreis von Ostern. Ab dem achten Jahrhundert wurde das Fest, zunächst in England und Irland, später auch in der übrigen abendländischen Kirche, am 1. November gefeiert. Entstanden ist das Fest aus der Verehrung der Märtyrer, die wegen ihres christlichen Glaubens starben und als Heilige verehrt wurden. Es schließt jedoch heute neben den kanonisierten Heiligen auch „Brüder und Schwestern, die schon zur Vollendung gelangt sind“, ein, also Verstorbene, die zwar nicht heilig gesprochen sind, aber ein gläubiges Leben führten. In Bayern ist Allerheiligen ein „Stiller Tag“, an dem „öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen“ nur dann erlaubt sind, „wenn der diesen Tagen entsprechende ernste Charakter gewahrt ist“. Das Fest Allerseelen entstand im zehnten Jahrhundert, als der Abt Odilo von Cluny für alle ihm unterstellten Klöster anordnete, das Gedächtnis aller Verstorbenen am 2. November zu begehen. Die übrige abendländische Kirche übernahm das Fest. (ck)