Gotische Fenster von St. Martin Landshut werden saniert

Material nach 500 Jahren ermüdet / Abschluss bis Ende 2026 geplant
Landshut, 8. Oktober 2020. Mit der Instandsetzung der 29 spätgotischen Fenster im Langhaus der Stiftsbasilika St. Martin in Landshut sowie der Reinigung und Konservierung der sie umgebenden Wandmalereien beginnt eine weitere wichtige Etappe bei der Sanierung des Wahrzeichens der Stadt. Medienvertreter sind eingeladen zu einem

Pressegespräch am Donnerstag, 15. Oktober, um 10.30 Uhr
in der Stiftsbasilika St. Martin
Altstadt 219, 84028 Landshut.


    Es informieren Stiftspropst Franz Joseph Baur und der Leiter der Abteilung Bauaufsicht in der Erzbischöflichen Finanzkammer, Martin Gastberger.  

    Die riesigen Fenster – sie beginnen in 14 Metern Höhe und ragen von dort jeweils 15 Meter hoch – bieten dem Wind eine große Angriffsfläche. 500 Jahre lang bewegt, drang durch winzige Risse Wasser in die Gelenkstellen ein. Das rostende Eisen quoll auf und sprengte Mörtel und Steinteile ab. Reparaturen mit hartem Mörtel halfen nur oberflächlich und kurzfristig, denn der weiche Stein wurde erst recht belastet. So wurden die Risse und Ausbrüche immer größer.

Seit Ende 2017 mit einem Gerüst und Holzklammern gesichert, wurde 2018/19 ein Fenster exemplarisch saniert. Dabei stellte sich heraus, dass die Steine der Streben weitaus größere Schäden aufweisen als zunächst angenommen. Um die Quereisen genannten Halterungen der Verglasungen im Gewände und in den Streben einzubinden, wurde eine neue, elastische Methode entwickelt, die eine lange Lebenszeit in Aussicht stellt. Parallel zur Instandhaltung der Fenster werden die Wandmalereien an den Seiten und unterhalb der Langhaus¬fenster gereinigt und konserviert. Sie zeigen Engeldarstellungen und ornamentale Gestaltungen, die der Zeit des Barock entstammen.   

    In drei Abschnitte gegliedert, sollen die Instandsetzungsmaßnahmen im Frühjahr 2021 beginnen und bis Ende 2026 andauern. Die Kosten dafür werden mit ca. 13 Millionen Euro veranschlagt. Davon übernimmt die Erzdiözese München und Freising den Großteil in Höhe von knapp 9,9 Millionen Euro. Der Eigenanteil der Kirchenstiftung St. Martin beträgt knapp 414 000 Euro.

Zuletzt war das Hauptportal der Stiftsbasilika grundlegend saniert und im November 2014 nach gut dreijähriger Instandsetzung wieder freigegeben worden. In den Jahren 2008 und 2009 wurde der Turm mitsamt der Glockenstühle restauriert. Der 1487 errichtete Dachstuhl wurde von 1997 bis 2000 renoviert und das Dach neu gedeckt. Zwischen 1978 und 1991 wurden die Fundamente gesichert und anschließend der Innenraum saniert. (uq)


Hinweis:
Journalisten werden um eine Anmeldung zu dem Pressegespräch gebeten per E-Mail an pressestelle@erzbistum-muenchen.de oder Telefon: 089/2137-1263.