Kardinal Marx: Diakonenweihe ist Schritt in neue Wirklichkeit

Einladung, durch unser Leben das Evangelium weiterzuschreiben / Gedenken an Opfer von Zugunglück
München, 4. Juni 2022. Kardinal Reinhard Marx hat am Samstag, 4. Juni, drei Priesteramtskandidaten zu Diakonen geweiht. Dieser Eintritt in den Klerikerstand sei „ein Schritt in eine neue Wirklichkeit“, sagte der Erzbischof von München und Freising in seiner Predigt im Liebfrauendom. Es sei ein „großes Abenteuer“, aber „kein Privileg“. In jedem Fall gehöre Mut dazu. „Danke, dass ihr diesen Mut hattet“, sagte Marx. „Jetzt kommt ein neuer Abschnitt, österliche Zeugen zu sein von der Verkündung der Welt.“ An die Gottesdienstbesucher gerichtet, erinnerte Marx. „Wir werden eingeladen, durch unser Leben das Evangelium weiterzuschreiben.“
 
Überschattet wurden die Feierlichkeiten durch das Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen mit mehreren Toten und vielen Verletzten. „In die fröhliche Feier mischt sich Trauer und Entsetzen über das schreckliche Unglück bei Garmisch“, sagte Marx. „Wir tun, was wir tun können: gemeinsam Zeugnis ablegen von der Kraft der Auferstehung.“
 
Die Diakonenweihe beauftragt die Kandidaten zum Dienst am Altar, am Wort Gottes und zur Sorge für die Armen und Kranken. Die zukünftigen Priester versprechen damit die Ehelosigkeit, das Beten des Stundengebetes sowie den Gehorsam gegenüber dem Bischof. Folgende Bewerber aus dem Erzbischöflichen Priesterseminar St. Johannes der Täufer in München waren zur Diakonenweihe zugelassen: Michael Korell (37) aus der Pfarrei St. Laurentius und St. Josef in Holzkirchen, im Pastoralkurs in der Stadtkirche Wolfratshausen eingesetzt; Christian Ulbrich (30) aus der Pfarrei St. Georg in Höchstadt, im Pastoralkurs im Pfarrverband Röhrmoos-Hebertshausen tätig, sowie Moritz Waldhauser (38) aus der Münchner Pfarrei St. Ludwig, der während des Pastoralkurses im Pfarrverband Indersdorf mitarbeitet.
 
Die Weihekandidaten haben Theologie studiert und bereiten sich derzeit im Rahmen des zweijährigen Pastoralkurses in der praktischen Ausbildung in einem Pfarrverband auf ihre Arbeit als Priester vor. Während des Weihegottesdienstes knieten die Weihekandidaten nicht nur vor dem Altar nieder, sondern legten sich auch mit dem ganzen Körper auf den Boden, um ihre Hingabe an Gott zum Ausdruck zu bringen. Anschließend vollzog der Erzbischof durch Handauflegung und Gebet die Weihe. Im Anschluss an das Weihegebet legten die Neugeweihten, in der Regel unterstützt durch die Pfarrer ihrer Heimatgemeinden, die liturgischen Gewänder des Diakons an. Außerdem wurde ihnen ein Evangeliar (Evangelienbuch) als Symbol für ihre Aufgabe, die Frohe Botschaft zu verkündigen, überreicht. Die Priesterweihe folgt in der Regel ein Jahr nach der Diakonenweihe. (uq)