Barrierefreie Wallfahrt und Fest der Begegnung in München
München, 12. Juni 2016. Kardinal Reinhard Marx hat bei der ersten zentralen barrierefreien Wallfahrt im Erzbistum München und Freising an die vielfältigen Hindernisse erinnert, die der Begegnung von Menschen entgegenstehen. Gleich zu Beginn der Bibel stehe, dass es nicht gut sei, dass der Mensch allein sei, sagte der Erzbischof von München und Freising am Sonntag, 12. Juni, im vollbesetzten Münchner Liebfrauendom. „Deswegen ist es so schlimm, wenn immer wieder Barrieren errichtet und Begegnungen verhindert oder erschwert werden“, mahnte der Kardinal: „Durch Türen, die verschlossen und Treppen, die zu hoch sind. Aber es gibt auch andere Barrieren: Fremde, von denen wir denken, sie passten nicht zu uns. Arme, von denen wir sagen, sie gehörten nicht in unsere Kreise. Und politisch anders Denkende, von denen wir sagen, mit denen reden wir nicht.“ Oft würden lieber Mauern gebaut und Zäune aufgezogen, anstatt sich zu begegnen.
„Jesus ist anders“, sagte der Kardinal. „Er gibt uns ein Zeichen, wie Gott die Welt sieht: Gott schaut auf alle Menschen und schließt niemanden aus, sondern lädt alle in die Familie Gottes ein.“ Insbesondere die Kranken und Schwachen habe er im Blick. „Welch eine große Botschaft! Das ist eine wirkliche Revolution!“
Die Pforte der Barmherzigkeit, durch welche die Teilnehmer der barrierefreien Wallfahrt in den Dom eingezogen waren, solle „ein solches Zeichen sein: Gottes Blick geht auf alle Menschen, Tore werden geöffnet.“ Denn, so ergänzte der Erzbischof: „Gott liebt jeden von Ihnen und Euch und sagt: Du sollst leben, und das feiern wir an diesem Tag der Barmherzigkeit!“
Die Wallfahrt stand unter dem Motto „Gott – gemeinsam – geben“ und hatte von drei Treffpunkten in der Münchner Altstadt zum Dom geführt. Nach dem Festgottesdienst waren alle eingeladen, am Marienhof die Begegnung fortzusetzen. (uq)