Kardinal Marx: „Kommt zur Taufe“

Erzbischof spricht Einladung aus, im Jubiläumsjahr „1300 Jahre Korbinian“ den Glauben bewusst zu leben
Freising, 25. November 2023. Kardinal Reinhard Marx hat im Rahmen des Korbiniansfestes auf dem Freisinger Domberg die Bedeutung der Taufe hervorgehoben, die „nicht ein einmaliger Akt am Anfang unseres Lebens war, sondern Kraftquelle ist in alle menschlichen Lebensbereiche hinein“. Am Beginn des Pontifikalamtes im Mariendom am Samstag, 25. November, das einen Auftakt bildete für das bevorstehende Bistumsjubiläum „1.300 Jahre Korbinian in Freising“, stand eine Tauferneuerung. In seiner Predigt erinnerte Marx an die Ankunft des Heiligen Korbinian in Freising, wo dieser das Evangelium verkündet und getauft habe. „Deswegen soll in diesem Jubiläumsjahr die Erneuerung der Taufe Bayerns im Blickfeld stehen“, so Marx. Dabei gelte es auch, den gelebten Glauben öffentlich zu zeigen und „deutlich zu machen, dass die Begegnung mit dem Glauben das Leben kräftigt und die Hoffnung, die Heilung geschenkt werden kann“, sagte der Erzbischof.

Es brauche neue Initiativen mit der deutlichen Einladung: „Kommt zur Taufe. Lasst euch diesen Schlüssel schenken, der die Tür öffnet“, so Marx. Ebenso gelte es, sich an die zu richten, die die Kirche verlassen haben. „Aber nicht mit moralischem Druck, sondern mit der herzlichen Einladung: Vergesst nicht, welcher Schatz euch geschenkt wurde in der Taufe.“ Über dem Bistumsjubiläum, das die Taufe in den Mittelpunkt stellt, stehe das Leitwort „glauben leben“. Beides gehöre zusammen: „Wir können den Glauben nicht weitergeben, indem wir ein Buch weitergeben“, ebenso wenig gelinge das, „indem wir einige liebgewordene Gewohnheiten erzählen und weitermachen“. Es brauche einen Glauben, „der im Leben verwurzelt ist“, und „der rote Faden ist, der durch mein Leben hindurchgeht“. Er hoffe, so Kardinal Marx, „dass wir das in diesem Jahr in vielfältiger Weise deutlich machen können“. Für das Festjahr formulierte der Erzbischof eine Leitfrage: „Wie können wir die 1300 Jahre so fruchtbar machen, in der Erzählung, in den Begegnungen und Initiativen, in den Gemeinschaften des Gebetes und den Gottesdiensten, dass daraus eine Erinnerung wird, die Kraft gibt, die nach vorne weist?“

Das Pontifikalamt bildete den Höhepunkt der Korbinianswallfahrt zu Ehren des Heiligen Korbinian, des Patrons der Erzdiözese München und Freising. In seinem Rahmen wurden auch die Korbiniansmedaillen der Erzdiözese für besonderes ehrenamtliches Engagement verliehen. Nach einem Begegnungs- und Bildungsprogramm findet am selben Tag die Korbiniansvesper statt, bei der allen Kindern ein besonderer Segen zugesprochen wird. Am späten Nachmittag eröffnet Kardinal Marx im Freisinger Diözesanmuseum die Ausstellung „Das Christkind kommt! Weihnachtskrippen im Diözesanmuseum Freising“. Gezeigt werden mittelalterliche Skulpturen und Gemälde, barocke Jesuskinder und Klosterarbeiten, vor allem aber Krippen aus Bayern, Böhmen und Tirol, aus dem Erzgebirge und aus Italien. Die Ausstellung ist von 26. November bis Mariä Lichtmess, 2. Februar 2024, zu sehen.
 
Den Auftakt zur Korbinianswallfahrt bildete traditionell die Jugendkorbinianswallfahrt am Wochenende zuvor, Samstag, 18. November. In diesem Jahr läutet die Korbinianswoche zugleich das bevorstehende Jubiläumsjahr „1300 Jahre Korbinian in Freising“ unter dem Motto „glauben leben“ ein. Zu diesem Anlass ist 2024 ein breites Programm geplant, unter anderem ein Kinder- und Familienkorbiniansfest im Mai, ein Ehrenamtsfest des Diözesanrates im Juli und ein Festgottesdienst zum Bistumsjubiläum mit Festumzug durch Freising im September. Laufend aktualisierte Informationen zum Bistumsjubiläum sind abrufbar unter www.korbinian-in-freising.de. (hs)