Kardinal Marx: „Seid Botinnen und Boten einer besseren Welt“

Erzbischof eröffnet in Bad Tölz mit 200 Kindern und Jugendlichen Sternsingeraktion 2023
Bad Tölz, 28. Dezember 2022. Frieden, Solidarität und eine Bewältigung der drängenden Probleme der Menschheit seien „nur gemeinsam, nicht gegeneinander“ zu erreichen. „Deswegen ist es wichtig, dass ihr ein Zeichen gebt: Wir gehen zusammen“, sagte Kardinal Reinhard Marx den rund 200 als Königinnen und Könige verkleideten Kinder und Jugendlichen, mit denen er am Mittwoch, 28. Dezember, in Bad Tölz die diözesane Aktion Dreikönigssingen 2023 eröffnete. In seiner Predigt bei dem Aussendungsgottesdienst in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt rief Marx die Sternsingergruppen und deren Begleiter zum Nachdenken darüber auf, „wie es euch und den Kindern, die jetzt in der Welt sind, in 50 Jahren gehen wird. Was geschieht dann? Haben sie eine Lebensgrundlage, eine Zukunft? Ist Friede oder Krieg? Daran müssen wir arbeiten“, so der Kardinal. Die Sternsingerinnen und Sternsinger, die sich gemeinsam für die Besserung der Situation von Kindern in anderen Teilen der Welt einsetzten, nannte der Erzbischof von München und Freising „Botinnen und Boten einer besseren Welt“.
 
Marx dankte den Sternsingerinnen und Sternsingern, die sich im Rahmen der jährlich stattfindenden Aktion Gedanken machten über die Situation von Gleichaltrigen in anderen Teilen der Welt sowie über globale Themen der Zukunft: „Die Diskussion um das Klima, um Krieg und Frieden, wirtschaftliche Gerechtigkeit“ oder Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen müssen. „All das muss euch auch bewegen“, so Marx, wenn es um die Frage gehe: „Wie wollen wir denn leben, wie soll es denn besser werden?“ Auch wenn der Weg zu Erkenntnissen und zu einer Verbesserung der Welt nicht immer schnell und geradlinig verlaufe, dürften Sternsinger die Hoffnung haben, „dass wir, wenn wir auf Christus schauen, wenn wir dem Stern folgen, der zu ihm hinführt, in die richtige Richtung gehen“.
 
Am Mittwochmorgen hatte Papst Franziskus sich an die Gläubigen gewandt mit der Bitte, für den emeritierten Papst Benedikt, der „sehr krank“ sei, zu beten. Im Rahmen des Gottesdienstes bat Marx die Christinnen und Christen seiner Erzdiözese, sich dem Gebet anzuschließen: „Heute Morgen habe ich die Nachricht bekommen, dass in Rom eine große Sorge besteht über den Gesundheitszustand des emeritierten Papstes. So wollen wir ihn insbesondere auch in unser Gebet einschließen“, sagte Marx.
 
Im Erzbistum München und Freising sind jedes Jahr mehrere tausend Kinder und Jugendliche als Sternsinger unterwegs. Rund um den Dreikönigstag am 6. Januar gehen sie von Haus zu Haus, singen, sammeln Spenden und schreiben den Segen „20 C+M+B 23“ an die Haustüren, der für „Christus mansionem benedicat“, Christus segne dieses Haus, steht. 2023 steht die Sternsingeraktion unter dem Leitwort „Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“.
 
Die Aktion Dreikönigssingen ist seit 1959 die deutschlandweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder. Träger sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend. Bei der zurückliegenden Aktion zum Jahresbeginn 2022 sammelten die Sternsinger in 534 Gruppen im Erzbistum rund 1,94 Millionen Euro, bundesweit waren es rund 38,6 Millionen Euro. Mit den Geldern fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Pastoral, Bildung, Gesundheit, Ernährung, soziale Integration und Rehabilitation sowie Nothilfe. (hs)