Kardinal Marx: „Wir Christen brauchen einander“

Erzbischof von München und Freising betont Bedeutung der Ökumene für Zukunft des Christentums
München, 29. September 2023. Nach Ansicht von Kardinal Reinhard Marx kommt der Ökumene für die Zukunft des Christentums eine zentrale Rolle zu. „Es ist absolut notwendig, an ökumenischen Perspektiven zu arbeiten und streitbar miteinander ins Gespräch zu kommen“, sagte der Erzbischof von München und Freising am Freitagabend, 29. September, anlässlich der Verleihung des Ökumenischen Preises der Katholischen Akademie Bayern an die Tübinger Dogmatikprofessorin Johanna Rahner. Marx dankte ihr für ihr „ökumenisches Zeugnis“: „Leute wie Rahner tragen dazu bei, dass wir streitbar im Gespräch bleiben.“
 
Er selbst habe „Jahr für Jahr eine stärkere Liebe für die Ökumene entwickelt“, bekannte der Kardinal. „Wir Christen brauchen einander.“ Ebenso wie das gemeinsame Bekenntnis bedürfe es einer gemeinsamen Praxis des Glaubens und gemeinsamer Gottesdienste. „Diese drei Punkte sind gleichrangig für mich“, unterstrich Marx. „Wichtig ist, dass wir gemeinsam beten und gemeinsam Dienst an der Gesellschaft und an den Kranken und Armen tun.“ Dagegen sei es „eben nicht richtig zu denken: Wir sind Christen erster Klasse und ihr zweiter.“
 
Der „Ökumenische Preis bei der Katholischen Akademie in Bayern aus der Stiftung Wilhelm und Antonie Gierlichs“ wird seit 1995 vergeben. Das Preisgeld beträgt 10.000 Euro. Zuletzt war 2021 die Nagelgemeinschaft Coventry ausgezeichnet worden. 2017 war Marx selbst Preisträger zusammen mit dem evangelischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. (uq)