Kardinal Marx sprachlos von „entfesselter Gewalt“ in Ukraine

Warnung vor „Mysterium des Bösen“ in jedem von uns / Erstmals wieder Palmprozession um den Dom
München, 10. April 2022. Kardinal Reinhard Marx hat bei der Feier zum Palmsonntag am 10. April im Münchner Liebfrauendom insbesondere der Menschen in der Ukraine und angesichts des Kriegsgeschehens von dort Vertriebener gedacht. In der Ukraine herrsche „eine entfesselte Gewalt, die uns sprachlos macht“, sagte der Erzbischof von München und Freising. „Der Krieg geht von einem Land aus, das zutiefst christlich geprägt ist“, sagte Marx mit Blick auf Russland. „Wie ist das möglich? Das macht mich fassungslos.“
 
 „Woher kommt diese Explosion des Bösen in den Herzen der Menschen?“, fragte der Kardinal. „Wir müssen wachsam die Augen öffnen vor dem Mysterium des Bösen, das in jedem von und schlummert.“ Zwar sei es das Recht der Menschen, sich zu verteidigen. Dennoch könne „ein Hochrüsten nicht die Perspektive sein“.
 
Marx erinnerte an die Passionsgeschichte und die Erzählung vom Exodus und dem Aufbruch in ein neues Land, „der ausgeht von der Eucharistie“. Die Eucharistie „bleibt das Herz des Lebens der Kirche“, sagte Marx und mahnte mit Blick auf die Gläubigen: „Wenn Ihr Eucharistie feiert, seid Ihr Zeugen einer neuen Welt.“
 
Vor dem Gottesdienst war die Gemeinde zum ersten Mal nach zwei Jahren Corona-Pandemie wieder mit den Palmzweigen in einer Prozession um den Dom und von dort in das Gotteshaus eingezogen. (uq)