Kardinal Marx versichert Zentralrat der Juden Unterstützung

Erzbischof von München und Freising gratuliert zum 70.  Jahrestag der Gründung / Dank für guten Dialog
München, 17. Juli 2020. Kardinal Reinhard Marx sagt dem Zentralrat der Juden in Deutschland anlässlich des 70. Jahrestages seiner Gründung seine Unterstützung im Kampf gegen Judenfeindlichkeit zu. „Und ich versichere Ihnen abermals, dass wir als Christen an Ihrer Seite stehen werden, wenn Juden in welcher Form auch immer angegriffen werden“, unterstreicht der Erzbischof von München und Freising in einem Gratulationsschreiben an den Präsidenten des Zentralrates der Juden, Josef Schuster. „Wir sind nicht nur als Bürger, sondern auch als Christen verpflichtet, antijüdischen Vorurteilen zu widersprechen und gegen antijüdische Angriffe aufzustehen. Wir dürfen und werden nicht noch einmal wegschauen!“
 
Der Kardinal dankt Schuster für die guten Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und dem Zentralrat der Juden und seinen Einrichtungen. „Seit vielen Jahrzehnten gibt es eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und regelmäßige Gespräche auf der Ebene der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralrates der deutschen Katholiken, durch die wir einander kennen und schätzen lernen und auch miteinander lernen.“ Marx erinnert an die Treffen der Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI. bei ihren Deutschlandbesuchen mit Vertretern des Zentralrats.
 
Die Gründung des Zentralrates der Juden am 19. Juli 1950 und damit wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Schoa nennt Marx „alles andere als selbstverständlich und doch notwendig, weil nur so jüdisches Leben in institutionalisierter Form hierzulande wieder möglich geworden ist“. Marx betont: „Es war ein Zeichen und eine bewusste, mutige Entscheidung – trotz der grauenhaften Geschichte und der vielen unbehelligt gebliebenen Täter – dauerhaft wieder jüdisches Leben in diesem Land zu ermöglichen und zu organisieren.
 
Die Aufgaben des Zentralrates seien „seit den Anfängen bis heute aktuell geblieben“: Unterstützung der Arbeit der örtlichen Gemeinden und Landesverbände, Kampf gegen jede Form der Judenfeindschaft und für die Verständigung von Juden und Nichtjuden, Förderung der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel sowie die Integration der zugewanderten Jüdinnen und Juden aus Osteuropa und anderen Ländern der Welt. (uq)